Ein Küsschen für den Gewinner - und gleich danach ein kräftiger Schluck aus der Trinkflasche. Wie im Vorjahr gewann Rupert Palmberger aus Weilheim den Mountainbike-Auerberg-Marathon. Die rund 63 Kilometer lange Strecke bewältigte der 24-Jährige in 2 Stunden 6 Minuten und 28 Sekunden - und brauchte somit etwas länger als im Vorjahr.
'Es war sehr windig und daher wirklich anstrengend', sagte er kurz nach der Zieldurchfahrt. 'Keine Ahnung wie das geht, aber ich hatte die ganze Strecke über Gegenwind', war Palmberger kurz später schon wieder zum Scherzen aufgelegt. 'Ich habe mich am Schluss immer wieder umgeschaut, konnte aber niemanden sehen', sagte der Sieger. Rund drei Minuten später kam mit dem 21-jährigen Tobias Reiser aus Oberammergau der Zweitplatzierte ins Ziel. Viel Applaus gab es für Lokalmatador Jonas Costian. Der Kaufbeurer belegte Platz vier. 'Ich bin wieder zurück', jubelte er nach der Zieleinfahrt. Für ihn seien die vergangenen drei Jahre besonders hart gewesen, da er aufgrund seiner Lehre kaum Zeit für das Training hatte, sagte er.
Im Ziel sah man glückliche, aber vor allem auch sehr dreckige Gesichter. Der Regen am Samstag hatte die Strecke teilweise doch etwas aufgeweicht, wobei sowohl von Seite der Organisatoren als auch von den Fahrern her durch die Bank gesagt wurde, der Untergrund sei für die Umstände erstaunlich gut gewesen. 'Das Wetter war deutlich angenehmer als 2011', sagte auch die Erstplatzierte der Frauen, Nina Gässler. Um die zwölf Grad bei leichtem Sonnenschein machten es den Bikern möglich, Top-Leistungen abzurufen. Die in Norwegen lebende Gässler war im vergangenen Jahr zweite geworden und beendete den Marathon heuer nun mit einer Zeit von 2 Stunden 19 Minuten und 55 Sekunden. Auf Katharina Alberti aus Mittenwald, die den zweiten Rang belegte, hatte sie neun Minuten Vorsprung.
'Es hat viel Spaß gemacht', sagte Profifahrerin Gässler, die 2012 noch viel vor hat. Den Auerberg-Marathon selbst sieht sie als sehr gutes Vorbereitungsrennen. 'Nicht zu lang, nicht sonderlich anstrengend', erzählte sie nach der Zieldurchfahrt entspannt, während zahlreiche andere Fahrer neben ihr erst einmal tief durch schnauften. Eigentlich ist die Strecke nämlich nicht als harmlos bekannt. Aber für Gässler gelten wohl ohnehin andere Maßstäbe: Ihr großes Ziel in diesem Jahr ist die Mountainbike-Weltmeisterschaft im Oktober in Ornans in Frankreich. 'Ich möchte dort unter die Top 10 kommen', verriet sie.
Insgesamt nahmen knapp 1000 Fahrer am zehnten Auerberg-Marathon teil - die Älteste davon war übrigens über 70 Jahre alt. Die zehnte Auflage ist somit die bis dato größte. 'Wir haben eine wunderbare Veranstaltung erlebt - und der Wettergott hat auch noch mitgespielt', strahlte Streckenchef Helmut Zappe. Besonders gefreut habe er sich über die zahlreichen Zuschauer am Streckenrand - und natürlich wieder über die beim Auerberg-Marathon schon traditionell eingesetzten Kuhglocken zur Unterstützung der Fahrer. Einzig im Start- und Ziel-Bereich war - wie schon in den Jahren zuvor - der Andrang noch nicht rekordverdächtig. 'Wir werden von der Bevölkerung in Kaufbeuren noch nicht so wahrgenommen', sagte Zappe.