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Noch mehr Frauenpower

Westallgäu

Noch mehr Frauenpower

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    Noch mehr Frauenpower
    Noch mehr Frauenpower Foto: privat

    Frauenfußball ist in im Bezirk Bodensee. Wenn am kommenden Wochenende die Regionen- und Bezirksligen ihren Spielbetrieb aufnehmen, dann werden mehr Mannschaften als je zuvor im Einsatz sein. Aktuell sind 33 Mannschaften aus dem Bezirk Bodensee gemeldet, der die Landkreise Lindau und Ravensburg sowie den Raum Friedrichshafen abdeckt.

    "Als ich angefangen habe, waren es 18 oder 20 Mannschaften", erinnert sich Diana Kienle, die seit 1997 die Beauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball im Bezirk Bodensee ist. Sie selbst hat großen Anteil daran, dass der oft als Randsportart belächelte Frauenfußball, der zwischen 1955 und 1970 in Deutschland sogar offiziell verboten war, mittlerweile eine weitaus höhere Akzeptanz in heimischen Gefilden genießt.

    Diana Kienle hat in ihrer mittlerweile zwölfjährigen Amtszeit viele Vereine besucht, mit Vorständen gesprochen, Infoabende veranstaltet und die Werbetrommel gerührt. "Wir waren einer der ersten Bezirke im Verband, der das forciert hat", sagt sie nicht ohne Stolz.

    Vor allem im Nachwuchsbereich tauschen immer mehr Mädchen die Ballettschuhe gegen Schraubstollen ein: "Früher gab es gar keine Mädchenmannschaften im Bezirk Bodensee. Die Mädchen mussten mit den Jungs spielen. Heute sind es 93 Mannschaften - von den E- bis zu den A-Juniorinnen", sagt Kienle. Es gibt sogar eine eigene Fördergruppe für die besten Nachwuchsspielerinnen im Bezirk Bodensee.

    Nationalelf hat großen Anteil

    Einen großen Anteil an diesem Boom haben die Erfolge der deutschen Nationalelf in der jüngsten Vergangenheit: Weltmeister 2003 und 2007, dazu zwischen 1995 und 2005 viermal in Folge Europameister. Dank zunehmender Präsenz im Fernsehen sind Brigit Prinz & Co. echte Vorbilder für die Mädchen aus der Region. Diana Kienle sieht diese Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen: "2011 ist die WM in Deutschland.

    Das wird den Frauenbereich auf Dauer noch mehr stärken", ist sich die Baindterin sicher.

    Denn ohne Nachwuchs geht es nicht. In den meisten heimischen Frauenmannschaften sind die Spielerinnen zwischen 16 und 25 Jahre alt, nur sehr wenige 28 bis 30. Nicht selten ist eine Schwangerschaft der Grund, weshalb Fußballerinnen die Kickschuhe an den Nagel hängen. "Wenn der Nachwuchs kommt, dann gibt das einen Knick", bestätigt Kienle, die selbst beim SV Weingarten gespielt hat.

    Für die Zukunft hat die Frauenfußball-Beauftragte mehrere Wünsche. Zum einen hofft sie, dass noch mehr Zuschauer den Weg zu den Spielen finden. Oftmals sind es am Sonntagvormittag nur eine Handvoll Besucher auf den heimischen Sportplätzen. "Beim Bezirkspokalfinale sind es immer gut 200. Aber sonst sind die Zuschauerzahlen sehr ausbaufähig", formuliert Kienle.

    Zudem hofft sie, dass künftig noch mehr Vereine aus dem Bezirk den Sprung in höherklassige Ligen schaffen und dadurch die Qualität auf den Fußballplätzen zunimmt. Denn das würde nicht nur vielleicht mehr Zuschauer bringen, sondern den Mannschaften auch die Suche nach Sponsoren erleichtern.

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