Flinke Füße rennen durch die Halle, Hände dribbeln rote Bälle auf den Boden. Junge Sportler passen zu ihren Mitspielern, Gegner setzten zum Block an. Immer wieder prallt der Ball ans Brett, springt vom Eisenring weg oder landet im Korb. Solche Szenen wird es bald auch in Marktoberdorf geben, denn im TSV wird nach den Osterferien eine neue Abteilung für Jugendbasketball gebildet.
Initiatorin des Projekts ist Monika Mayer aus Kaufbeuren. Sie ist Sekretärin an der Mittelschule Marktoberdorf und Basketball-Schulsportreferentin für Schwaben sowie ausgebildete Übungsleiterin. Schon in der DJK Kaufbeuren war sie seinerzeit maßgeblich am Aufbau der Jugendbasketballabteilung beteiligt. Reges Interesse von Schülerseite
Monika Mayer hatte zuvor bereits Schüler der Marktoberdorfer Schulen betreut, die mit Basketball am Projekt 'Jugend trainiert für Olympia' teilgenommen hatten. Nach dem Projekt, so Mayer, seien Schülerinnen und Schüler von Gymnasium und Mittelschule auf sie zugekommen, die mehr Basketball spielen wollten.
Mayer wandte sich daraufhin an den TSV Marktoberdorf und fand Unterstützung bei Peter Roth, dem Jugendleiter des Vereins. Nach einem Gespräch mit Barbara Heim, die für die Stadt Marktoberdorf die Belegung der Turnhallen koordiniert, konnte ein Hallenplatz organisiert werden.
Weil die Fußballer derzeit draußen trainieren, stehen für die jungen Basketballer nun zwei Abteilungen der Dreifachturnhalle zwei Stunden pro Woche zur Verfügung. Die Stadt Marktoberdorf verlangt für die Halle nichts – was keine Selbstverständlichkeit ist.
Eine Halle zu finden, das ist laut Mayer die größte Hürde beim Aufbau einer neuen Mannschaft – die einzige ist es nicht. Einen Basketball pro Spieler will sie unbedingt haben. Anfangs wird sie sich noch mit alten Bällen von der DJK behelfen und die Schulen um Hilfe bitten. Wenn sich abzeichnet, dass genügend Interesse an der Sportart vorhanden ist, will sie schnell eigene Bälle besorgen. Spezielle Starterangebote vom Deutschen Basketball Bund (DBB) prüft sie derzeit. Doch auch ein Ballwagen für 150 bis 250 Euro muss dann her.
Bevor Mayer hier konkrete Schritte unternimmt, will sie aber abwarten, wie viele Interessierte sich melden. 400 Flyer hat sie an den Schulen verteilt.
Wenn sich genug junge Basketballer finden und diese auch Interesse am Ligaspiel haben, dann müssen die nächsten Voraussetzungen erfüllt werden. Dann werden Trikots benötigt. Ein Mannschaftssatz mit zwölf Trikots kostet aber 600 bis 800 Euro – ohne die ebenfalls benötigten Spielernummern. Deren Aufdruck ('Beflockung') übernimmt zwar in der Regel der Sponsor des Teams, doch auch dieser müsste erst noch gefunden werden. Zudem braucht jede Mannschaft zwei Trikot-Sätze, einen hellen und einen dunklen.
Equipment und Personal benötigt
Darüber hinaus muss bei Ligaspielen im Jugendbereich die Heimmannschaft zwei Schiedsrichter und drei Kampfrichter mit der entsprechenden Ausstattung stellen. Doch Schieds- und Kampfrichter müssen gefunden oder eventuell aus den eigenen Reihen ausgebildet, das Equipment gekauft werden.
Aber bevor Mayer in dieser Richtung konkret aktiv wird, will sie erst einmal abwarten, ob die Jugendlichen an Ligaspielen interessiert sind. Sollten sich aber genügend Leute finden und die Begeisterung anhalten, dann ist sie entschlossen, mit der neue Mannschaft auch in der Liga zu spielen.