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Markus Miller hat im Wildpark keine Zukunft mehr

Karlsruhe

Markus Miller hat im Wildpark keine Zukunft mehr

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    Markus Miller hat im Wildpark keine Zukunft mehr
    Markus Miller hat im Wildpark keine Zukunft mehr Foto: christoph pfister

    Es sind wohl die bittersten Stunden für Markus Miller seit er beim KSC unter Vertrag steht. Seit sechs Jahren hütet der Westallgäuer für die Badener das Tor. Von den Fans wurde er als 'Killer Miller' gefeiert, er war einer der Garanten für den Karlsruher Aufstieg in die Fußball-Bundesliga vor zwei Jahren. Miller zählte zum erweiterten Kreis derer, die sich Hoffnungen auf die Nationalelf machen durften. Manchester City und Borussia Mönchengladbach buhlten um die Gunst des strohblonden Hünen. Davon ist nach dem Abstieg der Karlsruher in die 2. Bundesliga nicht mehr viel übrig geblieben. Inzwischen ist der 27-Jährige gar zur Nummer zwei im Tor des KSC degradiert worden. Sein Nachfolger als etatmäßiger Keeper ist ausgerechnet sein langjähriger Ersatzmann Jean-Francois Kornetzky. Dem Elsässer wurde kürzlich symbolträchtig das Trikot mit der Nummer eins der Wildpark-Elf übergeben. Folgenschwere Patzer im Abstiegskampf Frustrierend für den ehrgeizigen Miller, der noch ein Jahr Vertrag in der Fächerstadt hat. Viele Fans geben dem Lindenberger eine Mitschuld am Abstieg. Folgenschwere Patzer wie in Frankfurt, Schalke oder zu Hause gegen Hannover kosteten entscheidende Zähler. Das haben offensichtlich auch die Manager diverser Bundesligavereine gesehen – und das Interesse an dem Keeper erlahmte. Eines ist Fakt: Markus Miller will weg, sucht eine neue Herausforderung, wie er und sein Berater mehrfach betonten. Dem KSC kommt das entgegen. Schließlich wollen die finanziell nicht gerade auf Rosen gebetteten Badener einen ihrer gut bezahlten, früheren Führungsspieler in Liga zwei nicht weiter finanzieren. Wie ernst es der Verein meint, zeigt sich auch darin, dass mit Manuel Riemann (Wacker Burghausen) ein weiterer Torwart verpflichtet werden soll. In Karlsruhe hat Miller, dessen Vertragsverlängerung vor einem Jahr vom Management noch als wichtiger Etappensieg um Führungsspieler zu halten, gefeiert wurde, keine Zukunft mehr. Entweder weg oder Tribüne, heißt die Devise für den 27-Jährigen, der derzeit gute Miene zum bösen Spiel macht. Für Markus Miller für den es – abgesehen von seinem Kreuzbandriss vor rund eineinhalb Jahren – immer nur bergauf ging, scheint sich ein erster Bruch, ein Karriereknick anzudeuten. Deutlich wurde dies beim Trainingsauftakt der Blau-Weißen vor einigen Tagen. Während nach der Trainingseinheit aktuelle Spieler und Neuzugänge fleißig Autogramme schrieben und sich mit den Reportern unterhielten, trabte Miller weiter einsam seine Runden. Offensichtlich wollte der Allgäuer dem Trubel aus dem Weg gehen, als er etliche Solo-Einheiten dranhängte, während die Kollegen längst unter der Dusche standen. Nicht alle Fans wollen ihn loshaben 'Nein, sorry, keine Statements', meinte der Keeper auf Nachfrage unserer Zeitung kopfschüttelnd. Aber auch am Mienenspiel eines Akteurs lässt sich einiges ablesen. Dass nicht alle den einst gefeierten 'Killer Miller' vergessen haben, veranschaulicht folgendes. Am Eingang des Trainingsgeländes prangte ein Plakat, das jeder gesehen haben muss – auch Trainer Edmund becker und die Spieler. 'Markus Miller ist unsere Nummer eins, mit Kornetzky geht es in die 3. Liga!' verewigte ein Fan riesengroß auf einer Plakatwand. Bis zum 31. August hat der Lindenberger noch Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen.

    Markus Miller

    Geburtsdatum: 8. April 1982 Geburtsort: Lindenberg/Westallg. Größe/Gewicht: 1,89 m/89 kg Familie: Ehefrau Marina, Söhne Lenn (3) und Colin Luke (1) Karriere: Beim KSC seit 8. August 2003; Weitere Vereine: FC Augsburg, VfB Stuttgart, FC Wangen, FC Lindenberg

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