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Langlauf: Bei der Senioren-WM gehen zwei Titel an Peter Milz (47) vom SV Eglofs

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Langlauf: Bei der Senioren-WM gehen zwei Titel an Peter Milz (47) vom SV Eglofs

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    Langlauf: Bei der Senioren-WM gehen zwei Titel an Peter Milz (47) vom SV Eglofs
    Langlauf: Bei der Senioren-WM gehen zwei Titel an Peter Milz (47) vom SV Eglofs Foto: Matthias Becker

    'Das war so auch nicht zu erwarten', gibt Peter Milz zu. Der Langläufer des SV Eglofs erlebte bei der Senioren-WM in Oberwiesenthal einen regelrechten Medaillenregen: Zweimal Gold und zweimal Silber gab es für den 47-Jährigen – und das bei nur vier Starts insgesamt. Es ist das bislang beste WM-Ergebnis des Argenbühlers, der zur Vorbereitung auf das große Ereignis rund 2500 Trainingskilometer in der Loipe heruntergespult hatte.

    Als 'Allgäu-Truppe' unterwegs

    Den Weg in die mit 912 Metern höchstgelegene Stadt Deutschlands im Erzgebirge trat Peter Milz zusammen mit seinem älteren Bruder Karl sowie den beiden befreundeten Läufern Michael Mellert (SV Maierhöfen-Grünenbach) und Hans-Werner Reichart (SC Scheidegg) an, welche ihre WM-Premiere erlebten. Sie quartierten sich in einer kleinen Pension ein, als 'Allgäu-Truppe' gemeinsam mit anderen Sportlern aus Kempten und Marktoberdorf. 'Da kennt man sich untereinander', sagt Peter Milz. Und der gesellige Aspekt ist nicht unwichtig.

    Zwar handelte es sich um eine 'echte' Weltmeisterschaft mit 1200 Teilnehmern aus zig Nationen (unter anderem USA, Russland und sogar Indien), doch 'es ist im Endeffekt eine Breitensportveranstaltung', sagt Peter Milz, für die keine Qualifikation, sondern lediglich eine Anmeldung notwendig ist. Dennoch betonte der Argenbühler: 'Das Niveau ist recht hoch. Es sind einige frühere Weltcup-Läufer und Ex-Profis dabei, vor allem aus Italien.'

    Die siebentägige Veranstaltung war für die vier Westallgäuer sehr erfolgreich: Alle brachten mindestens eine Medaille mit nach Hause ('es ist toll, wenn alle am Erfolg teilhaben'), sodass auch das eine oder andere Siegerbier geöffnet werden konnte. 'Das gehört auch dazu', meint Peter Milz grinsend.

    Für ihn selbst bedeutete Gold über 45 km ('ich habe vom Start weg Tempo gemacht und hatte am Ende fünf Minuten Vorsprung') auch gleichzeitig eine Art persönliche Titelverteidigung.

    Bei seiner letzten WM-Teilnahme 2009 hatte er ebenfalls Platz 1 belegt. Weil die Wettkämpfe 2010 und 2011 in Übersee stattfanden (Kanada und USA) musste er auf eine Teilnahme verzichten. 'Das ist ein finanzielles Problem. So eine Aktion kostet dich locker 3000 Euro', sagt der 47-Jährige, der als Hobbysportler alle Wettkämpfe aus der eigenen Tasche bezahlen muss. So musste er mit der Titelverteidigung eben bis 2012 warten – denn Oberwiesenthal ist von seinem Wohnort Siggen aus gut mit dem Auto zu erreichen.

    Das gilt auch für die deutsche Meisterschaft, die in 14 Tagen in Balderschwang stattfindet, und die WM 2013, die im italienischen Assago sein wird. An beiden Wettkämpfen möchte Peter Milz, der sich während der Saison auch bei den heimischen Kreiscups fit hält, wieder in die Loipe steigen. Damit er auch gut trainieren kann, hat der in Lindau arbeitende Autospengler mit seinem Chef eine Sondervereinbarung getroffen: Er darf seinen Überstundenausgleich und die Urlaubstage in den Winter legen, sodass er für die Wettkämpfe freigestellt wird. 'Man kommt mir da super entgegen', freut sich Peter Milz, der auch seine Familie als großen Rückhalt bezeichnet. Frau und Kinder hätten immer großes Verständnis, 'wenn die verrückten Esel wieder unterwegs sind', sagt er lachend.

    Sonst wären auch die zwei WM-Titel nicht möglich gewesen.

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