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Kosten für Schiedsrichter in der Bayernliga für Allgäuer Teams binnen zwei Jahren verdoppelt

Eishockey

Kosten für Schiedsrichter in der Bayernliga für Allgäuer Teams binnen zwei Jahren verdoppelt

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    Kosten für Schiedsrichter in der Bayernliga für Allgäuer Teams binnen zwei Jahren verdoppelt
    Kosten für Schiedsrichter in der Bayernliga für Allgäuer Teams binnen zwei Jahren verdoppelt Foto: Robert Lerchner

    Diesen finanziellen Mehraufwand zahlen die Eishockey-Bayernligisten im Allgäu nicht gerade aus der Portokasse: Die Kosten für Schiedsrichter in der höchsten Spielklasse auf Landesebene haben sich binnen der vergangenen zwei Jahre in etwa verdoppelt.

    Zunächst wurde zur Saison 2010/11 – auf einhellige Forderung der Teams allerdings – der dritte Offizielle eingeführt. Zur aktuellen Saison etablierte der Bayerische Eissport-Verband (BEV) schließlich Pauschalen (siehe Infokasten), die die Heimmannschaft an die drei Unparteiischen entrichten muss. Zuvor war die Entlohnung der Schiedsrichter neben einem deutlich geringeren Festbetrag von Tagesspesen und vor allem Fahrtkosten abhängig.'Wir kommen mit der neuen Regelung ganz schlecht weg', klagt etwa Charly Schönberger, Kassier des ESV Buchloe. Mit fast 10 000 Euro rechnet er für den Posten in dieser Saison. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren zahlte der Verein noch rund 4800 Euro, in der vergangenen Spielzeit etwa 6400 Euro. Dass die neue Gebührenregelung die Vereine im Allgäu 'etwas härter trifft', räumt auch BEV-Geschäftsführer Anton Weitl ein.

    Wir haben beim Verband und den Bayernliga-Klubs der Region Meinungen dazu eingeholt:

    Der Verband: Durch die fixen Pauschalen solle, so die Intention des BEV, ein Anreiz für die Schiedsrichter geschaffen werden, erklärt Weitl. 'Wir hätten sonst viele von ihnen verloren.

    ' Im 'Sinne des Sports' müsse dies den Vereinen, die nun mehr bezahlen, wert sein. 'Wenn etwas zu ihren Ungunsten ausfällt, bemängeln sie das schnell. Aber wenn zwei, drei Ausländer im Team spielen sollen, ist das Geld auf einmal da', so Weitl. Die Beschwerden beschränkten sich überdies 'auf den Allgäuer Raum'. 'Das Konzept ist auf ganz Bayern gesehen fair umgesetzt.'

    ESV Buchloe: Mit 'diesen satten Mehrausgaben' habe Schönberger jedoch nicht gerechnet. 'Man kann mit Erhöhungen leben, aber das ist extrem. Nicht existenzbedrohend, aber ein kleiner Verein merkt das deutlich', so der Kassier. Wegen seiner zentralen Lage zahle der Klub aus dem Ostallgäu mit den neuen Pauschalen gegenüber der früheren Abrechnungsvariante mit Fahrtgeld erheblich drauf.

    ERC Sonthofen: Auch der Vorjahresmeister löhnt mehr als bislang. 'Wenn man oben mitspielt und genügend Zuschauer hat, fängt man diese Kosten allerdings leichter auf', sagt Zweiter Vorstand Heribert Kitzinger. In 'finanzielle Verlegenheiten' stürze die Anhebung des Schiedsrichtersalärs die Oberallgäuer demnach nicht. 'Jede Mehrausgabe tut aber trotzdem weh, wenn man investieren will, etwa in den Nachwuchsbereich.'

    ECDC Memmingen: Bei den Unparteiischen solle man aber gewiss nicht sparen, 'die haben doch den schwierigsten Job', sagt Vorsitzender Helge Pramschüfer. Auch der dritte Schiedsrichter sei inzwischen dringend notwendig, da das Spiel in der Bayernliga zu schnell geworden sei.

    'Dort wird außerdem teilweise den Spielern soviel Gehalt gezahlt, da sollte man auch die höheren Schiri-Kosten verkraften können– obwohl es der Anstieg tatsächlich in sich hat', so der Vereinschef.

    EV Lindau: 'Wenn wir schon mehr bezahlen, können wir wir auch mehr Professionalität erwarten', so die Forderung von Sportlichem Leiter Bernd Wucher. Der Verband habe die Pauschalen nämlich auch deshalb eingeführt, um Schiedsrichter mit längeren Anreisewegen einteilen zu können – 'im Sinne der größeren Neutralität', sagt der Vereinsfunktionär. Höhere Fahrtkosten fielen schließlich nicht mehr an.

    'Das ging anfangs zwei Spiele lang gut, aber jetzt sieht man wieder dieselben alten Gesichter aus der Umgebung', erzählt Wucher – wohl auch, weil die Schiedsrichter selbst 'nicht so weit fahren wollen'. So sei es letztlich für die meisten Bayernligisten doch ein Draufzahlgeschäft.

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