Welche Rolle spielt das Bayernliga-Team der SpVgg Kaufbeuren in der neuen Spielzeit? Nach dem späten Klassenerhalt in der Vorsaison geht die junge Mannschaft um Trainer Martin Prediger nun mit einer Menge Zuversicht ins Rennen. Straubing und Reitsche sind zwei Aufsteiger in der Bayernliga, aus der Regionalliga ist der 1. FC Nürnberg abgestiegen. Die SVK muss am morgigen Sonntag um 14 Uhr beim favorisierten SC Regensburg antreten. Wir sprachen vorab mit Prediger.
Wie lautet Ihre Bilanz der Vorbereitung?
Prediger: Ich bin zufrieden. Im Durchschnitt hatten wir zwischen 24 und 28 Spielerinnen im Training. Es gab in den Testspielen natürlich positive wie auch negative Erlebnisse. Weinberg war so ein Spiel, das wir schnell nach der 1:6-Niederlage abgehakt haben. Leider hatten wir kein richtiges Trainingslager, weil die Platzverhältnisse und das Wetter nicht mitspielten. Aber ich denke, wir konnten das in weiteren Einheiten gut kompensieren.
Verlief die Vorbereitung im Sommer nun anders als Ihre erste im Winter?
Prediger: Es war für mich diesmal einfacher. Der Kader ist zusammengeblieben. Die Jugendspielerinnen haben schon mittrainiert. Sie sind von U17-Coach Armin Böck sehr gut vorbereitet worden. Wir konnten im Winter den Grundstock legen. Im Sommer erfolgte nun die Auffrischung.
In der Rückrunde hatte sich aufgrund des dünnen Kaders die Mannschaft von selbst aufgestellt. Ist das diesmal anders?
Prediger: Ja. Für den Trainer ist es schön, wenn er einen breiteren Kader besitzt. Natürlich ist auch die Qualität sehr wichtig. Hier kann sich jede meiner Spielerinnen noch weiterentwickeln.
Mit Lisa Hansmann, Diana Hauser, Melanie Seidler, Kristina Hackl und Svea Nannen sind allein fünf U17-Juniorinnenspieler in den erweiterten Bayernliga-Kader aufgerückt. Gibt es schon irgendeine Tendenz, welche von ihnen es ins Team schafft?
Prediger: Das ist noch zu früh zu sagen. Jede einzelne dieser Spielerinnen besitzt ihre Qualitäten. Den U17-Spielerinnen werden ihre Grenzen aufgezeigt. Wir versuchen, sie zu stärken. Klar, jede muss sich hier durchbeißen.
Es sind viele junge Spielerinnen im Bayernliga-Kader. Strotzen diese vor Begeisterung und Einsatzwillen?
Prediger: Die Mannschaft hat bereits letztes Jahr eine harte und zum Teil aufregende Saison erlebt. Viele Spielerinnen gehen unbekümmert zu Werke und zelebrieren Spaßfußball. Sie geben Gas und sind hungrig. Darüber hinaus legen sie auch eine gewisse Lockerheit an den Tag. Die älteren Spielerinnen haben in einigen Situationen etwas Bedenken. Wie ich finde, eine gute Mischung.
Die erste und zweite Frauenmannschaft hat erstmals wieder zusammen trainiert. Ist das Zusammengehörigkeitsgefühl gewachsen?
Prediger: Auf jeden Fall sind wir hier auf dem richtigen Weg. In gewissen Dingen brauchen wir noch Zeit. Es ist ein Ansporn im großen Kreis zu trainieren. Es macht auch mehr Spaß. Wenn du 30 Spielerinnen auf dem Platz hast, siehst du auch 30 unterschiedliche Charaktere auf einem Haufen. Egoismus ist hier fehl am Platz.
Alle an Bord
Am Sonntag geht es zum ersten Saisonspiel nach Regensburg. Mit welchen Erwartungen?
Prediger: Es ist für mich eine freudige Erwartung. Die Testphase ist vorbei, jetzt geht es endlich um Punkte. Wir freuen uns, dass alle an Bord sind. Keine Mannschaft weiß gleich zu Beginn, wo sie steht. Wir fahren nach Regensburg ohne Angst, aber mit Respekt. Wenn wir auswärts einen Zähler holen, wäre das schon ein toller Erfolg.
> lautet die Devise für die kommende Spielzeit
Prediger: Das ist richtig. Ich möchte, dass wir unser System durchziehen. Dann wird auch Positives dabei herauskommen.
Die Fragen stellte Stefan Günter.
Mit Zusammenhalt zum Ziel: Die SVK-Frauen wollen in dieser Saison nicht so lange um den Klassenerhalt zittern müssen. Der Auftakt in Regensburg wird aber richtig schwer. Archivfoto: Mathias Wild