Nach fünf Tagen im Krankenhaus dreht Hans Siman (41) inzwischen wieder die ersten Runden - allerdings zu Fuß und nicht auf seinem Rennrad: "Ich muss spazieren, um den Kreislauf wieder hoch zubringen. Radfahren kann ich vermutlich erst wieder in sechs Wochen", sagt der dienstälteste Fahrer des RSC Auto Broch Kempten, der vor einer Woche den bislang schwersten Sturz seiner Karriere erlitt. Nach einem Schlusssprint beim Rennen in Wartenberg (bei Erding) verlor er hinter der Ziellinie auf regennassem Kopfsteinpflaster die Kontrolle über sein Rennrad und flog über den Lenker. Mit Schulter und Kopf voraus schlug er auf dem Boden auf. >, schildert er die Wucht des Aufpralls.
>
Mit dem Krankenwagen wurde er ins Krankenhaus nach Erding gebracht. Die Ärzte stellten einen Trümmerbruch am Schlüsselbein fest. Mittlerweile wurde Siman in Oberstdorf operiert. Eine Titanplatte wurde mit sieben Schrauben in der Schulter eingesetzt. >, sagt Siman, der als technischer Angestellter bei der Post arbeitet. Seit über 20 Jahren fährt er Rennen für den RSC Kempten. Bislang war er nur einmal schwer gestürzt. Jetzt erlitt er den zweiten Unfall. Kurz vor dem Ziel des Rundrennens in Wartenberg hatte Siman auf Tempo 50 beschleunigt, um seinem Teamkollegen Martin Kiechle (35) zum Sieg zu verhelfen. Bis dato führte nämlich Erik Hoffmann (29) aus Landshut nach Punkten. In der Schlusswertung wollte Siman ihm unbedingt Punkte abknöpfen, damit Kiechle davon profitiert.
Das Vorhaben gelang. Mit einem > (Vorschieben des Vorderrades beim Zieleinlauf) schaffte es Siman vor Hoffmann ins Ziel. Doch noch ehe er sich mit Kiechle über dessen Sieg hätte freue können, landete Siman, der Siebter wurde, auf dem Kopfsteinpflaster. >, sagt der Kemptener, der gut in die Saison gestartet war und vor kurzem in Pfronten schwäbischer Kriteriumsmeister wurde. Nach der Verletzungspause will er zurück in den Sattel. >, macht sich Siman Mut.