Mit Rechenspielen beschäftigt sich beim FC Buchloe niemand. Auch vor dem letzten Spieltag bleiben die Verantwortlichen des Fußball-Kreisklassisten gelassen. Zumindest nach außen. Und das, obwohl in dieser Partie ziemlich viel auf dem Spiel steht. Es ist quasi die letzte Chance für den FC Buchloe eine verkorkste Saison doch noch zu retten und den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.
Wenn heute (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus Oberegg angepfiffen wird, haben es die Hausherren selbst in der Hand. Mit einem Sieg ist die Mannschaft gerettet. 'Es ist sicherlich ein Vorteil, dass man nicht schauen muss, was auf den anderen Plätzen passiert, sondern den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen kann', sagt Jürgen Beck, Sprecher des FCB. Jedem einzelnen Akteur sei die Brisanz der Begegnung durchaus bewusst. Mit dem Druck und der Anspannung könne daher auch jeder Spieler gut umgehen. 'Sie wissen, worauf es ankommt und gehen hoch motiviert in dieses alles entscheidende Spiel', meint Beck.
Ein Selbstläufer wird die Partie aber nicht. Immerhin kommt mit dem SV Oberegg die zweitstärkste Auswärtsmannschaft der Liga ins Alexander-Moksel-Stadion. Acht der insgesamt elf Siege holten die Unterallgäuer auf fremden Plätzen, von bislang zwölf Auswärtsspielen wurde nur eines verloren. Allerdings läuft es beim SV Oberegg seit der Winterpause recht holprig. Von der Tabellenspitze stürzte das Team bis auf den sechsten Platz ab. Beim FC Buchloe ist man sich sicher: 'Wir steigen nicht ab, weil die Mannschaft bis zur allerletzten Minute alles geben wird und wir das Spiel gewinnen', prophezeit Beck.
Für die Ostallgäuer lief in dieser Spielzeit nur wenig rund. Trotz intensiver Vorbereitung vor der Saison und vor der Rückrunde gab es in 25 Spielen nur sieben Siege, aber 14 Niederlagen. Was lief tatsächlich schief? 'Bei insgesamt zehn Partien haben die Gegner jeweils nur ein Tor mehr als wir erzielt. Glück und Pech liegen im Fußball eben sehr eng beieinander. Dieser Sport schreibt eben seine eigenen Gesetze und bei einem Blick auf die Ergebnisse der gesamten Saison wird deutlich, warum es jetzt auf dieses eine Spiel ankommt', erklärt Beck weiter.
Vieles wurde ausprobiert, einiges geändert. Anfang Mai hat Trainer Stefan Smutny schließlich sein Amt zur Verfügung gestellt. 'Er hat hier sehr gute Arbeit geleistet', sagt der Vereinssprecher. Als Nachfolger kam Daniel Schöpf zurück. Der Erfolgstrainer der vergangenen Jahre, unter dessen Regie unter anderem der Aufstieg in die Kreisliga gelungen war. Im Training, sagt Beck, hätten die Spieler in den vergangenen Wochen einen 'sehr guten Eindruck' hinterlassen.
Den schlimmsten Fall, also den Abstieg in die A-Klasse, versuchen sie beim FC Buchloe konsequent auszublenden.
'Inwieweit ein Abstieg der ersten Mannschaften Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Vereins haben könnte, lässt sich jetzt noch nicht absehen', sagt Beck. Aber er denke ohnehin positiv und sei überzeugt, dass der FCB auch weiterhin in der Kreisklasse vertreten ist.
Kleines Derby gegen Waal II
In der A-Klasse könnte im kommenden Jahr die Zweite kicken. Im Heimspiel gegen den TV Waal II (Samstag, 13.45 Uhr) genügt den Buchloern ein Unentschieden, um den direkten Wiederaufstieg perfekt zu machen. Schon mit einem Punkt könnte der Tabellenführer vom ärgsten Verfolger, dem SV Pforzen 2, nicht mehr eingeholt werden. Beck: 'Wir wollen auch dieses Saisonziel aus eigener Kraft schaffen.'