Was im vergangenen Jahr zu viel von oben kam, mussten sich die knapp 800 Fußballer bei Kick&Rock, dem größten Hobbyturnier der Region, am Samstag anderweitig besorgen: Wasser. Bei teilweise über 30 Grad Celsius am Eggenthaler Sportplatz war eine Erfrischung zwischen den Spielen dringend nötig.
Die Sportler aber zeigten sich kreativ: So wurden mitgebrachte Stühle und Bänke einfach in den angrenzenden Bach verfrachtet, dorthin, wo auch das Bier dann zur Kühlung deponiert wurde. Die 'H5N1-Bomber' hatten ein Planschbecken mitgebracht und boten zur Mittagszeit sogar 'Turmspringen' in den Pool von einer Bierbank direkt neben den Spielfeldern an. Der Spaß war bei der nunmehr siebten Auflage des Turniers kaum zu überbieten.
'Hinter Mailand'
Kreativ auch wieder die Namen der teilnehmenden Mannschaften: 'Alle Krumhaxige und ich', 'FC Ballverlust', 'Hinter Mailand' oder '1+1 = 8' sind nur einige Beispiele der insgesamt 80 teilnehmenden Teams.
Rundum zufrieden war nach der Veranstaltung auch Organisator Peter Schweiger. 'Das Wetter war fantastisch, das hat man auch an der Stimmung gemerkt', erklärte er. Erwähnenswert auch, dass laut Schweiger der Anteil der mitspielenden Frauen diesmal bei knapp 50 Prozent gelegen habe. 'Man sieht, dass bei Kick & Rock wirklich der Spaß im Vordergrund steht.'
Das sah auch Katrin Reiter von einer der reinen Frauen-Mannschaften, dem SV Bienchen, so. 'Wir hatten viel Spaß', sagte sie. Unterstützung wollten die Mädels mit den passenderweise gelbroten Stutzen eigentlich von einem jungen Trainer bekommen, der im besten Falle auch noch gut aussehen sollte. Die Suche blieb während des Vormittags aber erfolglos. Vielleicht war auch das einer der Gründe, wieso nach der Vorrunde für die Bienchen Schluss war.
'Aber das war uns sowieso klar', meinte die 19-Jährige über das frühe Ausscheiden lachend. Die Männermannschaften hätten in den Spielen Rücksicht auf das Damen-Team genommen und vorsichtiger gespielt, lobte sie.
Zeugen Yeboah’s triumphieren
In entscheidenden Gruppenspielen merkte man einigen Akteuren aber schon an, dass es auch um etwas geht. 'Ganz wenige haben es manchmal übertrieben', erklärte Schweiger, der grundsätzlich mit der Einstellung der teilnehmenden Sportler aber hochzufrieden war. Der Sieg ging letztlich an die 'Zeugen Yeboah’s', bestehend aus Vereinsfußballern aus Pforzen, Stöttwang und Mauerstetten.
'Der Gewinn war letztlich vielleicht ein bisschen glücklich, unsere Mannschaft hatte aber einen guten Charakter und es somit auch verdient', freute sich Kapitän Nico Notbom, dessen Mannschaft vier Spiele erst im Sieben-Meter-Schießen für sich entscheiden konnte. Der 29-Jährige hatte sich vor dem Turnier keine Ziele gesteckt - und blickt dennoch auf eine erfolgreiche Kick & Rock-Bilanz zurück. Von drei Teilnahmen gewann er zwei Mal. 'Das Wichtigste ist: Wir hatten superviel Spaß, es war ein tolles Turnier.' Ein Erfolg war auch die anschließende Summer-Clubbing-Party im benachbarten Zelt, in der laut Schweiger deutlich mehr Gäste teilnahmen als in den zwei Jahren zuvor. Für alle Hobbyfußballer gibt es noch eine gute Nachricht: Auch 2013 wird es Kick & Rock geben, dann schon die achte Auflage.
Ende des Jahres sollen die Planungen mit den beteiligten Vereinen beginnen.
80 Teams mit Hobbyfußballern wie die 'Wir sind nur wegen Bier hier' gegen 'Die 6 lustigen 11' nahmen am siebten Kick & Rock'-Turnier in Eggenthal teil. Fotos: Harald Langer
Ein Entspannungsbad hatten sich die 'H5N1-Bomber' aus Maierhöfen mitgebracht und wagten sogar Turmspringen in ihren Pool.
Als reine Frauenmannschaft trat der 'SV Bienchen' aus Schlingen an – doch die jungen Damen mussten schon nach den Gruppenspielen die Segel streichen.