Zehn Monate nach dem schweren Sturz beim französischen WM-Lauf in Marmande ist Gerd Riss (Bad Wurzach/MSV Herxheim) weit davon entfernt, gesund zu sein. Jetzt erklärt der erfolgreichste deutsche Motorrad-Langbahnpilot aller Zeiten seinen Rücktritt.
"Wenn ich Rennen fahre, will ich gewinnen. Voraussetzung dafür ist, dass ich fit bin. Aber ich bin noch nicht gesund, geschweige denn fit," erklärt Riss, der in seiner Karriere elf Weltmeister- und 23 deutsche Titel eingefahren hat. Sein Entschluss habe ihm schlaflose Nächte bereitet. Der zweifache Familienvater aus Bad Wurzach hatte sich am 13. Juli 2010 in Marmande/Südfrankreich unter anderem einen Kreuzbandriss zugezogen und einen Nerv am rechten Unterschenkel beschädigt. Bis heute kann Riss trotz einer Nervenverpflanzung den rechten Fuss nicht heben und nur mit Einschränkungen gehen: "Letzte Woche wollte ich Motocross trainieren. Ich musste sofort abbrechen", erklärt der 46-jährige Zimmerermeister deprimiert.
Abschiedsrennen 2012
"Ich habe immer gesagt, im Mai muss die Entscheidung fallen. Es juckt mich immer noch aufs Motorrad zu steigen, deshalb tut dieser Entschluss weh." Nach dem Tod seines Vaters und der Übernahme der elterlichen Firma hätten auch andere Dinge seine Entscheidung beeinflusst. Wenn die Gesundheit mitspielt, will Gerd Riss 2012 auf seiner Heimbahn in Herxheim ein Abschiedsrennen fahren.