Diese Fotos erhalten einen besonderen Platz. Denn einer von den Buben könnte es noch ganz weit bringen und berühmt werden. Die Mütter der F-Junioren des FC Immenstadt haben sich postiert und richten ihre Digitalkameras auf die beiden Mannschaften.
Neben ihren Söhnen postieren die Nachwuchskicker des FC Bayern München. In 15 Jahren vielleicht können die stolzen Eltern und der noch stolzere Sohn dann das Foto hervorkramen, wenn es einer der Bayern-Talente in die Profimannschaft der Münchner schafft. Diese einmalige Chance, vielleicht mit einem berühmten Kicker abgelichtet zu werden, darf man sich nicht entgehen lassen. 1800 Spieler gesichtet
Doch Timon Pauls dämpft die Hoffnungen. Der 20-Jährige ist Co-Trainer und Scout bei den Bayern, die beim Juniorcup des SC Thalkirchdorf das Zugpferd neben dem VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt sind. Pauls beobachtet jedes Jahr rund 1800 sieben- und achtjährige Nachwuchsspieler vorwiegend in München und Umgebung. 'Davon laden wir 45 bis 50 Buben zum Probetraining nach München ein.' Am Schluss bleiben zehn bis zwölf Buben übrig, die in den U9- und U8-Teams (Jahrgang 2003 und 2004) ) des FC Bayern kicken dürfen. Dass die Auserwählten in die nächsten Nachwuchs-Mannschaften bei den Münchnern automatisch nachrücken, sei nicht selbstverständlich, sagt der FCB-Nachwuchstrainer. 'Kinder entwickeln sich unterschiedlich weiter.
'Mit Diego Contento hat es erst ein Spieler des Rekordmeisters, der bei den F-Junioren begann, ins Profiteam geschafft. Mats Hummels durchlief zwar auch alle Jahrgangsteams bei den Bayern. Aber dann ist er von den Junioren zu den Profis von Borussia Dortmund gewechselt und dort Nationalspieler geworden. Natürlich erkenne man nicht im Alter von sieben, acht Jahren, wer später ein Topspieler wird, sagt Pauls. In diesem Alter jedoch könne ein geschulter Trainer bereits erkennen, wer Talent hat. Pauls und seine Kollegen schauen, wie sich ein junger Spieler bewegt, über welche koordinativen und technischen Fähigkeiten er verfügt, ob er sich gegen seine Gegner durchsetzen kann, wie er sich in der Defensive verhält und welche Aktionen er in der Offensive zu bieten hat.
Doch beim Besuch in Thalkirchdorf beim traditionellen Juniorcup für F-Juniorenteams sollen seine Schützlinge neben dem Fußball auch Spaß haben. Er ist mit dem Bayern-Nachwuchs auch deshalb ins Oberallgäu gekommen, 'weil das Rahmenprogramm stimmt und die beiden Tage top organisiert sind', lässt der 20-Jährige wissen. Rund 1000 Anfragen gibt es im Jahr von den Vereinen, die die U8 des FC Bayern gerne zum Gegner hätten.
Sehr beliebte Veranstaltung
Deshalb freut sich auch Michele Lupo, der seit 1989 den Juniorcup beim SC Thalkirchdorf zusammen mit Fußball-Abteilungsleiter Reinhard Haibel und fast 100 Helfern organisiert, über den Besuch der Gäste aus München.
'Ein Verein wie die Bayern erhöht natürlich die Attraktivität unseres Turniers, auch wenn wir schon immer namhafte Nachwuchsteams von Bundesligavereinen von Anfang an dabei sind', sagt Lupo. Timon Pauls geht davon aus, dass auch die Nachwuchskicker des FC Bayern in zwei Jahren wieder kommen. Die Mütter und Buben der Oberallgäuer Teams haben dann wieder ihren großen Auftritt.