Wenn andere ihren Haupturlaub planen, läuft für den FCM im Sommer schon längst wieder die Saison. Kommt 1860 München zur Regionalliga-Eröffnung in die Arena?
Der Cheftrainer des FC Memmingen Stefan Anderl gönnte sich zusammen mit seiner Frau zwei Wochen lang Sonne in Kroatien. Endlich ein paar Tage fußballfreie Zeit. Was aber nur ging, weil die Pfingstferien für den Berufschullehrer heuer genau in die kurze Sommerpause fielen.
Was insbesondere auch für die Spieler gilt, die ab kommenden Samstag zur Vorbereitung auf die nächste Spielzeit wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Ein paar haben noch eine etwas verlängerte Auszeit erbeten, werden in den nächsten Tagen aber zum Regionalliga- bzw. Landesliga-Kader stoßen.
Dazu gehört auch der sportliche Leiter Bernd Kunze, der sich ebenfalls noch ein paar Tage Urlaub gönnt. Seine Hausaufgaben hat Kunze aber im Vorfeld gemacht, denn der Gesamtkader ist bereits so gut wie komplett. Lediglich von Amar Cekic (TSV 1865 Dachau), der noch zu einem Probetraining in Spanien weilt, fehlt noch die finale Nachricht.
Die Abgänge aus der ersten Mannschaft halten sich im Vergleich zum Vorjahr mit Daniel Eisenmann, Raffael Friedrich und Stefan Schimmer in Grenzen, wenngleich Letztgenannter als Torjäger mit 26 Treffer natürlich schwerer wiegt.
Der FCM wird Schimmer die Freigabe erteilen, wenn Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching die festgelegte Ablösesumme für die Vertragsauflösung bei einem Wechsel zu einem höherklassigen Verein zahlt. Bisher hat sich laut FCM Haching aber noch nicht gemeldet, es bleibt auch noch Zeit dafür.
Sieben externe Zugänge werden am Samstag im Stadion dabei sein: Steffen Friedrich (1. FC Sonthofen), Andreas Fülla (TSV Landsberg), Christoph Mangler (TSV Kottern), Pascal Maier (FV Illertissen), Markus Nix (TSV Schwaben Augsburg), Simon Ollert (FC Ingolstadt 04) und René Schröder (FC Gundelfingen). Nix laboriert wie auch Stefan Heger, Kapitän Alexander Hoffmann und Kilian Kustermann aus dem bisherigen Kader noch an einer langwierigen Verletzung aus der vergangenen Runde.
Vier Wochen haben Anderl und sein Trainerteam mit dem neuen Assistenten Andreas Köstner und Torwart-/Fitnesscoach Markus Seitz Zeit, ihre Truppe wieder auf Punktspielmodus zu stellen. Das offizielle Regionalliga-Eröffnungsspiel wird am Donnerstag, 13. Juli, zum 110-jährigen Bestehen des FCM in der Memminger Arena steigen.
Spekuliert wird darüber, wer der Gegner sein wird. Das Münchner Internetportal 'DieBlaued24' hat bereits kolportiert, dass es nach dem Lizenzentzug die erste Mannschaft des TSV 1860 München sein soll.
'Wir wünschen uns natürlich für dieses Spiel einen zugkräftigen Gegner', macht der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann keinen Hehl daraus, dass die Sechziger, wie auch der FC Bayern München II oder ein Derby gegen den FV Illertissen einer der Wunschgegner wären.
Offiziell ist die Veröffentlichung des endgültigen Regionalliga-Spielplans erst für 3. Juli vorgesehen. Weil die Planungen für das Eröffnungsspiel aber nicht bis dahin warten können, geht Buchmann davon aus, dass der Bayerische Fußballverband kurzfristig dazu etwas verlautbaren lässt.
Für die Attraktivität des bayerischen Fußball-Oberhauses sind die Münchner Löwen eine enorme Aufwertung. Organisatorisch sind die Sechziger-Gastspiele sicher für die Heimvereine eine Herausforderung, aber mit ähnlichen Spielen haben die Memminger auch in Punkto Sicherheit schon Erfahrung, z.B. das Derby in der Regionalliga Süd gegen den SSV Ulm vor ausverkauftem Haus.
Auch nach einem früheren Lizenzentzug mussten die Sechziger in den 1980iger und 1990iger Jahren etliche Male zu Gastspielen in der damals drittklassigen Bayernliga ins Allgäu fahren. Bis zu 10.000 Zuschauer verfolgten die Duelle im alten Stadion.
Probleme gab es nur einmal nach einem Spiel, als sich einige 1860-Fans auf dem Parkplatz mit der Polizei anlegten. Kurioserweise stammten diese 'Gästefans' aus Memmingen selbst. Sonst blieb es insgesamt friedlich.