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Franziska Johler (18) aus Handwerks ist Stammkraft bei Bezirksligist Maria-Thann im Schießen

Schießen

Franziska Johler (18) aus Handwerks ist Stammkraft bei Bezirksligist Maria-Thann im Schießen

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    Franziska Johler (18) aus Handwerks ist Stammkraft bei Bezirksligist Maria-Thann im Schießen
    Franziska Johler (18) aus Handwerks ist Stammkraft bei Bezirksligist Maria-Thann im Schießen Foto: matthias becker

    Ein Schülerpraktikum ist schuld daran, dass Franziska Johler die Erfüllung ihres großen Traumes bislang verwehrt blieb. Eigentlich hatte sie sich 2009 bereits für die Endrunde der deutschen Meisterschaft qualifiziert, doch dann hat sie sich versehentlich mit einem Teppichmesser in die Hand geschnitten – und musste schweren Herzens absagen.

    Aus den Augen verloren hat die 18-Jährige, die auf dem Bauernhof ihrer Eltern im kleinen Nest Handwerks (Gemeinde Hergatz) wohnt, nur wenige Luftgewehrschüsse von der Staudachmühle entfernt, aber noch lange nicht. Franziska Johler ist in ihrer Altersklasse eine der besten Schützinnen im Gau Westallgäu. Mit 12 oder 13, so ganz genau weiß sie es auch nicht mehr, ist sie zum ersten Mal ins Jugendtraining bei der SG Maria-Thann gegangen. Ihr Nachbar Armin Schneider hatte sie damals angesprochen – er ist heute einer ihrer Mannschaftskollegen in der 1. Mannschaft des Bezirksligisten. 'Mir hat das Training total Spaß gemacht. Die Hälfte der Leute habe ich gekannt, es waren Freunde oder Nachbarn', erinnert sich Franziska. Nach und nach wurde ihre Ringzahl immer besser.

    Unter anderem, weil Carsten Immler dem kecken Nachwuchstalent wertvolle Tipps gegeben hat, gerade Kleinigkeiten wie Einstellungen am Gewehr oder das richtige Atmen beim Zielen – auch er ist heute einer ihrer Mannschaftskollegen.

    Schon 2008 wurde sie direkt in die 1. Mannschaft bei den Erwachsenen beordert. 'Ich habe nie in einer Jugendmannschaft geschossen', sagt sie. Mit ihrer Ringzahl, die immer um die 380 von 400 möglichen pendelt, ist sie an Position 3 eine feste Größe beim Maria-Thanner Luftgewehr-Quartett, das im Sommer sogar den Aufstieg in die Schwabenliga geschafft hätte, diesen aber nicht annahm. Grund: In der Bezirksliga können die Mannschaften ihre Wettkampftermine flexibel festlegen, in der Schwabenliga sind diese vorgegeben.

    'Meine Teamkollegin Monika Schneider muss aber sonntags immer arbeiten', sagt Franziska, die selbst eine Ausbildung zur Buchhändlerin macht und ebenfalls immer wieder am Wochenende beruflich im Einsatz ist.

    In den direkten Duellen in der Bezirksliga hat sie schon manchem älteren und/oder männlichen Kontrahenten die Grenzen aufgezeigt. Obwohl sie eine eher langsame Schützin ist, wie sie sagt. Bei einem Wettkampf hat sie 60 Minuten Zeit, um viermal zehn Schuss abzufeuern. Die Gegner sind meist schneller fertig und legen vor. 'Das ist für mich der Kick dabei.

    Ich kann nicht ohne Druck schießen', erläutert die amtierende Jugend-Kreiscupsiegerin, die sich drei große Ziele gesteckt hat: Sie will heuer mit Maria-Thann wieder Meister werden (derzeit punktgleich mit Spitzenreiter Walzlings auf Rang 2), sich mit ihren Schießergebnissen innerhalb der Mannschaft möglichst nach ganz vorne auf Position 1 verbessern – und endlich einmal zur deutschen Meisterschaft fahren. Zumindest ein Schülerpraktikum dürfte sie daran nicht mehr hindern.

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