Bis zum Platzverweis hatten es die Hausherren gegen den Meister der Vorsaison voll im Griff und waren früh in Führung gegangen. „Durch einen zweifelhaften Freistoß“, wie Erlbachs an diesem Abend nicht spielender Spielertrainer Lukas Lechner bemerkte. Bei der Hereingabe von Maximilian Dolinski fälschte Alexander Fischer per Kopf ins eigene Tor ab nachdem David Bauer nicht entscheidend drankam (6. Minute). „Durch die unberechtigte Rote Karte wurde dann unsere gute Anfangsphase kaputt gemacht“ echauffierte sich Günes. Mihajlovic war von seinem Gegenspieler zunächst gehalten worden, schubste ihn in einer Drehung dann von sich weg. Der Erlbacher ging theatralisch und schreiend zu Boden. Die Gästebank forderte lautstark Rot und Schiedsrichter Felix Brandstätter zückte nach einigem Zögern auch den Karton.
Mit der Überzahl übernahm Erlbach das Kommando und glich – wenn auch vom Zeitpunkt her für Memmingen unglücklich – in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Simon Hefter folgerichtig aus (45. + 3). „Wir waren auf Mann gegen Mann aus. Das ging bei elf gegen zehn nicht mehr. Da fehlt dann immer einer, das ist einfache Mathematik“, stellte Günes in der zweiten Hälfte um. Bis auf eine Großchance von Leonard Thiel (87.) wurde in der zweiten Hälfte mit viel kämpferischem Einsatz, angespornt vom Publikum nichts Großartiges zugelassen, aber auch der eigene „Lucky Punch“ verpasst.
Nun geht es am kommenden Freitag (18.30 Uhr) zum punktgleichen TSV Kottern. Das Allgäuer Duell ist das dritte Spitzenspiel in Folge für die Memminger.