Ein Punkteverhältnis von 32:0 bei nur fünf abgegebenen Sätzen – auf die Aufstiegsbilanz der FSG Lindenberg/Immenstadt ist Jürgen Speckmann zurecht stolz. Allerdings weiß der FSG-Spielführer, dass mit den erworbenen sportlichen Meriten auch die Anforderungen an sein Team steigen werden. 'Es kommen höhere Kosten, weitere Fahrstrecken und ein erheblich größerer Zeitaufwand auf uns zu.' Hatten die FSGler bisher Auswärtsspiele in Augsburg oder Donauwörth zu absolvieren, stehen ihnen nun Fahrten bis kurz vor Passau oder Rosenheim ins Haus. 'Bei den weitesten Anfahrten dürfte unser Zeitplan so ausschauen: Um 6 Uhr morgens losfahren, um 10 Uhr Anpfiff, Rückkehr am Abend', rechnet Speckmann vor.
Auch im Trainingsbetrieb hat die Spielgemeinschaft jetzt schon eine ziemlich aufwendige Logistik zu bewältigen, da bei den Übungseinheiten die zwischen 26 und 50 Jahre alten Teammitglieder des TSZ Lindenberg, des TV Immenstadt und der MTG Wangen unter einen Hut gebracht werden müssen. Zudem müssen die Sportler aus den verschieden Vereinen noch eine Lösung finden, um überhaupt in der Landesliga Süd antreten zu dürfen. Jürgen Speckmann: 'Eine Spielgemeinschaft ist offiziell nur bis zur Bezirksebene erlaubt. Also müssen wir vereinsintern ein Konstrukt finden, damit der Verband keine rechtlichen Einwände erhebt.'
Dass der Aufstieg trotz aller Widrigkeiten und zukünftigen Belastungen absolut erwünscht ist, daran lässt Speckmann keinen Zweifel: 'Wir versuchen es schon seit Jahren und haben auch das nötige Potenzial für die Landesliga. Allerdings geht es hier für uns um den Klassenerhalt – nicht mehr und nicht weniger.' Bezüglich des Trainingsaufwands steht eine zweite, wöchentliche Übungseinheit im Raum. Sollte diese nicht zustande kommen, müsse das Training eben auf eine andere Weise intensiviert werden, meint Speckmann: 'Gemeinsam üben wir Technik, Zusammenspiel und Ballbehandlung. Für die Kondition wäre dann aber jeder selbst zuständig.'
Dass die Faustballer eher ein Nischendasein führen und nicht dauerhaft im Rampenlicht stehen, führt Speckmann auf das 'breite Sportangebot' in Lindenberg zurück: 'Auch wenn Faustball ein Sport ist, der mangels Körperkontakt nicht auf die Knochen geht und bei vorausgesetzter Fitness bis ins hohe Alter betrieben werden kann, haben wir es schwer, uns zu profilieren.'