'Das war ein Charaktersieg meiner Mannschaft', sagte ein erleichterter ESVK-Trainer Ken Latta, nachdem sein Team einen 1:3-Rückstand zu Beginn des letzten Drittels noch in einen 5:3-Erfolg umwandeln konnte. Lange Zeit sah es jedoch danach aus, als könnte der Kaufbeurer Trainer mit seiner These vom Problemgegner Bremerhaven Recht behalten, denn die Angriffsmaschinerie der Joker wollte an diesem Abend zunächst nicht ins Rollen kommen. 'Die spielen taktisch sehr diszipliniert und lassen kaum Torchancen zu', begründete Latta den holprigen Beginn seiner Mannschaft. 'Gegen Bremerhaven ist es unangenehm zu spielen, aber wir haben immer an die Wende geglaubt', sagt Kapitän Christoph Aßner, der mit dem 4:3-Führungstreffer wohl das wichtigste Tor in dieser Partie erzielen konnte.
Hadern mit dem Verletzungspech
'In der zweiten Drittelpause habe ich meiner Mannschaft noch einmal gesagt, das nächste Tor, egal, auf welcher Seite, ist entscheidend', berichtet Ken Latta aus seiner Kabinenansprache. Während die Joker mit dem 2:3-Anschlusstreffer durch Brady Leisenring wieder in die richtige Spur kamen, haderte Gäste-Trainer Gunnar Leidborg zunehmend mit dem Verletzungspech an diesem Abend. 'Wir hatten durch die Ausfälle von Patrik Beck und Carsten Gosdeck am Ende nicht mehr die Qualität in unserer Mannschaft, da wir ohnehin schon fünf verletzte Spieler zu beklagen haben', analysierte Leidborg und konnte sich jedoch einen Seitenhieb in Richtung der Spieler allgemein verkneifen. 'Ich beklage schon seit Längerem die Respektlosigkeit der Spieler, wie sie in die Zweikämpfe gehen und dabei Verletzungen des Gegners in Kauf nehmen.
Die Spieler leben von ihrem Beruf, das sollte man nicht vergessen', so die Sichtweite des Gäste-Trainers, der dabei natürlich die jüngsten schweren Verletzungen seiner Spieler emotional noch im Hinterkopf hatte.
Ungeschicktes Stellungsspiel

Joker gewinnen Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim mit 5:4
Ken Latta konnte dagegen die Meinung seines Kollegen nicht ganz teilen und sprach davon, dass die Spieler gerade in den Zweikämpfen an der Bande durch ihr eigenes ungeschicktes Stellungsspiel nicht ganz unschuldig sind. Beim Check von Christian Grosch, der zur unglücklichen Verletzung von Patrik Beck führte, stand der Schiedsrichter unmittelbar daneben und konnte auch keinen Regelverstoß erkennen.
Mehr Licht als Schatten attestierte Ken Latta dagegen seinem Neuzugang Carl Hudson, der im zweiten Spiel bereits sein zweites Tor erzielte. 'Im Stellungsspiel auf der größeren Eisfläche muss er sich noch verbessern, aber er ist auf einem guten Weg', sagt Latta über seinen neuen 'Blueliner'.
Dagegen ist Christoph Aßner mehr der unauffällige und solide Arbeiter im Team, doch beim 4:3 für die Joker in Überzahl mogelte sich der Kapitän vor das Tor der Pinguine und verwertete das Zuspiel von Levi Nelson in bester Stürmermanier zu seinem zweiten Saisontor.