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Der Kämpfer - Uwe Pfanzelt aus Pforzen beim Salomon 4 Trail

Laufsport

Der Kämpfer - Uwe Pfanzelt aus Pforzen beim Salomon 4 Trail

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    Der Kämpfer - Uwe Pfanzelt aus Pforzen beim Salomon 4 Trail
    Der Kämpfer - Uwe Pfanzelt aus Pforzen beim Salomon 4 Trail Foto: Sportografen

    Manchmal spielt das Leben verrückt. Vier Etappen lang ist Uwe Pfanzelt (51, Team Fahrbar) beim 'Salomon 4 Trail' über Stock und Stein unterwegs gewesen. Knapp 10 000 Höhenmeter hat er bewältigt, über 160 Kilometer zurückgelegt – von Garmisch bis Samnaun. Mental, sagt er, sei er dabei an seine Grenzen gestoßen, körperlich blieb er aber heil. Doch gerade wieder zuhause angekommen, wurde Pfanzelt auf dem Fahrrad von einem Auto angefahren, stürzte – und wartet nun mit lädiertem Knie auf eine Diagnose. 'Das ist einfach nicht mein Jahr', meint er. Denn schon zweimal hat ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als er sich für den Halbmarathon in Kempten fit fühlte, zwang ihn eine Stirnhöhlenvereiterung zum Pausieren, als der Auerbergmarathon anstand, lag Pfanzelt mit Lungenentzündung im Krankenhaus.

    Fünf Wochen lang hat sich der Pforzener in den Bergen auf den Trail vorbereitet. Über den Lauf sagt er: 'Es gibt nichts Vergleichbares. Zum Teil geht es kilometerlang mit fast 25 Prozent Steigung über Skipisten nach oben. Das ist sehr anspruchsvoll.' Die erste Etappe von Garmisch bis Ehrwald mit sechs Anstiegen brachte er ohne größere Probleme hinter sich. Dann kam die zweite Etappe und mit ihr das erste Tief: Auf der Strecke von Ehrwald nach Imst war Pfanzelt kurz davor, aufzugeben, drei Kilometer vor einer Verpflegungsstation. 'Doch dann hat mich ein Österreicher mitgezogen', erzählt er. Ein Stückchen Schokolade brachte schließlich die Wende zum Guten. Pfanzelt stärkte sich und lief die restlichen acht Kilometer ins Ziel. 'Es war zwar ein Einzelrennen, aber alle haben zusammengeholfen', sagt er.

    Auf der Etappe von Imst nach Landeck gab es nur einen Anstieg zu überwinden, allerdings einen 15 Kilometer langen. Auf der anderen Seite des Berges ging es dafür zehn Kilometer bergab. Pfanzelt: 'Das geht ganz schön in die Gelenke und ist technisch sehr anspruchsvoll. Man muss immer hoch konzentriert sein. Ein Fehler – und man fliegt.' Die Königsetappe war gleichzeitig der letzte Abschnitt des Laufs: 44,5 Kilometer von Landeck nach Samnaun, 20 Kilometer davon mussten auf einer Höhe von über 2000 Metern zurückgelegt werden. Für das Bergpanorama und die Fernsicht hatten die Sportler allerdings wenig Zeit. 'Das war einfach nur heftig', sagt Pfanzelt. Höchster Punkt der Strecke war die Ochsenscharte mit 2757 Metern. Doch der 51-Jährige überwand auch diese Hürde und kam am Ende als Zehnter in seiner Altersklasse, der Senioren Masters-Klasse, ins Ziel.

    Zu gerne würde er in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Läufe absolvieren. Die bayerische Meisterschaft, einen Berglauf in Mittenwald oder den Panoramamarathon in Sonthofen zum Beispiel. In dieser Saison hat er immerhin schon 30 Gipfel erreicht und dabei knapp 40 000 Höhenmeter überwunden. Doch jetzt schmerzt das Knie. Im schlimmsten Fall droht ein ganzes Jahr lang Pause. Doch Pfanzelt sagt: 'Ich bin ein Kämpfer.'

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