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Der Dino des Vereins

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Der Dino des Vereins

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    Der Dino des Vereins
    Der Dino des Vereins Foto: thorsten jordan

    Ein Dinosaurier, verrät ein Blick ins Lexikon, ist ein altes Geschöpf dieser Erde, ein mächtiges, erhabenes und dominantes zudem, dem man einst mit Ehrfurcht begegnete. Robert Schmid, sagen viele beim FC Memmingen, sei so etwas wie der Dino des Vereins.

    Lange dabei, in wichtigen Ämtern tätig, immer einer gewesen, vor dem die Fans den Hut der Anerkennung zogen. Schmid schloss sich 1964 als zehnjähriger Knirps dem bedeutendsten Fußballklub der Region an, spielte viele Jahre als Abwehrchef in der Bayernliga-Mannschaft und sagte drei Jahre lang als Trainer, wo es langzugehen hat. Inzwischen ist er "Sportlicher Leiter" des Vereins. "Ein verlängerter Arm zwischen Spielern und Trainerteam", wie er sagt. Unter anderem. Auf seinem Tisch landen mehrere Dinge. Zum Beispiel Anfragen von Spielervermittlern, ob denn der FC Memmingen nicht an einer Verpflichtung ihres Klienten interessiert sei. Seit der FCM in der Regionalliga Süd mitmischt, herrscht Hochkonjunktur. "Täglich kommen E-Mails oder Anrufe", verrät Robert Schmid, "das hat es in diesem Ausmaß in der Bayernliga nicht gegeben." Drängt sich die Frage auf, wie mit den Angeboten der Spielervermittler umgegangen wird. Die Antwort Schmids, der bei der Bundesagentur für Arbeit beschäftigt ist: "Bei einigen ist die Sache schnell erledigt, wenn ich mich nach dem Beruf des Spielers erkundige." Wird der als Fußballer angegeben, muss der Sportliche Leiter des FCM abwinken. Denn das Konzept des Vereins sieht keine Anstellung von Profis vor. Daran, stellt Schmid klar, werde sich demnächst auch nichts ändern. Das Trainingspensum der Memminger Amateure ist dennoch hoch: Trainer Esad Kahric bittet seit neuestem vier Mal pro Woche die Spieler auf den Sportplatz. "Nur so", glaubt der 56-Jährige, "können wir konkurrenzfähig bleiben."

    Stichwort Konkurrenz: Seit einigen Tagen blickt Schmid besonders intensiv in Richtung Ulm. Dort schrillen die Alarmglocken. Der Klub ist verschuldet, die ständigen Zahlungen sind ins Stocken geraten. Denn beim baden-württembergischen Nachbarn werden viel höhere Gehälter bezahlt als beim FCM. Die Regionalliga-Zukunft des SSV Ulm ist aus finanziellen Gründen ungewiss, weshalb zuletzt einige junge Spieler Schmids kontaktierten. Die immer gleiche Frage: "Kann ich kommende Saison bei euch unterkommen - und zu welchen finanziellen Bedingungen?"

    "Da sind interessante Anfragen dabei", sagt Robert Schmid, "immerhin hat der SSV eine glänzende Jugendarbeit." Die A- und auch die B-Junioren spielen jeweils in der Bundesliga. Allerdings stellt Schmid auch klar: "Uns wäre es viel lieber, wenn die Ulmer weiterhin in der Regionalliga bleiben.

    " Das Derby gegen den SSV garantiert dem FCM immerhin ein volles Stadion, so wie in dieser Saison (5100 Zuschauer).

    Apropos Blick in die Nachbarschaft. Interessiert beobachten die Memminger auch die Entwicklung in Heidenheim und Aalen. Beide Kleinstadt-Klubs mischen unter Profibedingungen in der 3. Liga mit. Ob der FCM dort auch mal zu finden ist? "Zukunftsmusik", sagt Schmid, "mit der wir uns momentan nicht beschäftigen." Was er aber auch sagt: "Heidenheim und Aalen sind unsere Vorbilder."

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