Relegationsspiele wurden für Helden geschaffen. Und ein Spieler kann sich diesen Status seit Donnerstag ganz groß auf den Rücken schreiben. Wäre Dennis Starowoit, der Schlussmann des BSK Olympia Neugablonz, in den letzten Minuten des entscheidenden Spiels beim SSV Wildpoldsried nicht auf der Hut gewesen, müsste seine Mannschaft in der kommenden Spielzeit in der Kreisliga antreten. Beim Stand von 1:1 (Hinspiel 0:0) klärte Starowoit zuerst nach einem Konter zur Ecke. Nur Sekunden später war er wieder da und kratzte einen Kopfball von der Linie. Starowoit erwischte einen echten Sahnetag. Über 180 Minuten in beiden Relegationsspielen kaum gefordert, war er just da, als ihn seine Mannschaft am meisten brauchte. Der viel Gelobte bleibt bescheiden: 'Wenn du gefordert wirst, musst du zur Stelle sein. So einfach ist das.'
Der BSK gestaltete das Spiel, erarbeitete sich Chancen, doch Tore fielen keine. Fast wie aus dem Nichts erzielte Wildpoldsried in der zweiten Hälfte den Führungstreffer. Der BSK wäre somit abgestiegen gewesen. Auf den Rängen glaubten nur noch wenige an eine Wende. Doch Zoran Vrbanic schaffte aus dem Gewühl heraus den Ausgleichstreffer und drehte das Blatt zugunsten des BSK. 'Das 1:1 war eine Erlösung für uns', sagte Spieler Eugen Gidt nach der Partie. Nun war Wildpoldsried wieder am Zug, musste wegen der Auswärtstor-Regelung einen weiteren Treffer erzielen. Und hätte es fast. Aber der BSK hatte ja noch Dennis Starowoit. Den Schlusspunkt setzte erneut Vrbanic, in dem er einen Konter zum 2:1 im leeren Tor unterbrachte. Denn Wildpoldsrieds Schlussmann war mit in den BSK-Strafraum gelaufen, um doch noch die Entscheidung zu erzwingen.
Ein riesen Stein vom Herzen fiel Trainer Jürgen Bendfeldt. 'Es ist unglaublich, wir haben den Klassenerhalt geschafft. Es war ein typisches BSK-Spiel. Optisch überlegen, aber keine Tore. Und dann rettet uns Dennis zweimal in höchster Not', sagte ein gelöster Coach nach der Partie.
Bendfeldts glückliches Händchen
Torwart Starowoit gab das Lob an seinen Trainer zurück. 'Jürgen hat viel Ruhe in unsere Mannschaft gebracht und ein glückliches Händchen bewiesen. Irgendwas hat er richtig gemacht.'
Das hat er tatsächlich. Bendfeldt übernahm die Mannschaft, als sie mit nur acht Punkten am Tabellenende stand, hat sie in die Relegation geführt und dort den Klassenerhalt geschafft. 'Es war eine schwierige Situation. Dass es so gut ausgeht, hoffst du zwar, aber rechnest nicht damit. Aber, ich sage ja immer: Positive Gedanken bringen positive Ereignisse', sagte Bendfeldt und fügte hinzu: 'Die Aussagen der letzten Trainer und Vorstandsmitglieder waren stets, dass die Mannschaft untrainierbar sei. Andererseits: Wenn man der Mannschaft auch ein Stück Verantwortung gibt und sie mit ins Boot zieht, lernen beide Seiten davon.'