Mit einer über weite Strecken souveränen Leistung hat sich Bezirksligist BSK Neugablonz für die schwäbische Fußball-Hallenmeisterschaft qualifiziert. Im Finale bezwang der BSK den Ligarivalen FC Füssen vor rund 400 Zuschauern in Neugablonz deutlich mit 3:0.
In Günzburg trifft Neugablonz am morgigen Samstag auf Landesligist TSV Kottern. Vorjahressieger TSV Marktoberdorf und die SpVgg Kaufbeuren schieden in der Gruppenphase aus. Schon in der Vorrunde des hochkarätig besetzten, aber dann auf eher mäßigem Niveau ablaufenden Turniers hatte sich angedeutet, welche Teams sich bis ins Finale durchsetzen werden. Der FC Füssen schlug in Gruppe 1 Landesligist TSV Landsberg (4:2) und den TSV Marktoberdorf (3:1) und zeigte eine ähnlich starke Form wie in der Vorrunde der Bezirksliga. Füssen stand damit als Gruppenerster fest. Marktoberdorf musste gegen Landsberg gewinnen und bis eine Minute vor Schluss sah alles so aus, als würde dies den Schmidbauer-Schützlingen gelingen. Doch Sebastian Bonfert besiegelte mit dem 2:2 das Aus für Marktoberdorf. "Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft und die Enttäuschung hält sich in Grenzen", sagte Norbert Schmidbauer zum Ausscheiden.
Brillant, aber hitzköpfig
In Gruppe 2 präsentierte sich der BSK Neugablonz technisch brillant - ab und an aber auch ziemlich arrogant und hitzköpfig - und qualifizierte sich mit zwei Siegen gegen die SpVgg Kaufbeuren (3:1) und den SVO Germaringen (3:1) souverän fürs Halbfinale. Das Spiel der beiden alten Rivalen SVK und SVO wurde dann zum Torfestival. Nach 20 Minuten hatte es 5:5 gestanden, im Siebenmeterschießen setzte sich Germaringen dann glücklich durch (5:4). SVK-Interimstrainer Fred Jentzsch machte hernach keinen Hehl aus seiner Enttäuschung: "Wir wollten hier gewinnen, haben aber einfach zu viele Fehler gemacht."
Das erste Halbfinale zwischen dem BSK mit seinem überragenden Antreiber und Spieler des Turniers Giuseppe Dellaira und dem bis dato enttäuschenden TSV Landsberg wurde dann zum Leckerbissen des Turniers. In einer temporeichen, teils hitzig umkämpften Partie mit vielen Höhepunkten führte Neugablonz dreimal, Landsberg zeigte jedoch endlich seine Qualitäten und glich dreimal aus. Das letzte Tor des TSV fiel Sekunden vor der Schlusssirene. Das Siebenmeterschießen wurde dann zum Duell der beiden glänzenden Torhüter Dennis Starowoit und Marc Freier - später Goalie des Wettbewerbs. BSK-Schlussmann Starowoit hatte das bessere Ende für sich. Erst hielt er Freiers Siebenmeter, dann verwandelte er selbst zum 9:8.
Auch das zweite Semifinale zwischen den kämpferisch starken Bezirksligisten SVO Germaringen und FC Füssen musste nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit ins Siebenmeterschießen. Nachdem SVO-Akteur Patrick Gebler seinen Siebenmeter - es war der 17. - verschossen hatte, machte FCF-Kapitän Manuel Günes alles klar.
Unwürdiges Ende
Im Finale merkte man den Füssenern dann den Kräfteverschleiß an. Zwar kämpften sie wacker, verloren am Ende aber klar und deutlich mit 0:3 gegen den BSK. Das Ende der Partie war jedoch unrühmlich und unwürdig: Minutenlang war nach einem Foul eines Füsseners unterbrochen, weil sich der getroffene BSK-Akteur am Boden wälzte. Das Spiel endete mit Gemecker, Zeitstrafen und einer gelb-roten Karte für Füssen. Ziemlich unnötig, hatte der BSK die Füssener doch klar im Griff.
"Es ist Kopfsache bei uns", sagte BSK-Trainer Dirk Hoffmann nach dem Triumph. "Wir hätten am Ende mit mehr Verstand spielen müssen, Füssen hatte ja nichts mehr entgegenzusetzen." Gegen Kottern rechnet sich Hoffmann etwas aus: "Wir wollen gewinnen."