"Ich habe nur versucht, der Gemeinschaft zu dienen." Bescheiden bedankte sich Hermann Schwelle am Ende des Festakts 50 Jahre Fußballclub Ebenhofen. Kurz zuvor hatten ihm die Ehrengäste und Vereinsmitglieder lange im Stehen applaudiert, denn ohne Schwelle gäbe es den FCE in seiner heutigen Form wohl nicht: Von 50 Jahren Vereinsgeschichte prägte er 40 als erster und neun als zweiter Vorsitzender. Vor einem Jahr hörte er mit 78 Jahren auf und der Verein ernannte ihn zum Ehrenvorstand. Der Bayerische Fußballverband (BFV) überreichte ihm nun seine höchste Auszeichnung: die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten für über 40 Jahre Funktionärsarbeit im Verein.
Den Auftakt des Jubiläums bildete ein Gottesdienst mit Pater Polycarp. "Spielen gehört zum Leben", sagte der Geistliche. Auch Gott habe gespielt und die Menschen seien nach seinem Ebenbild geschaffen. Wie die Flicken, aus denen sich ein Fußball zusammensetzt, führe der Sport Schwarz und Weiß zusammen und ermögliche Gemeinschaft. Beim Sport lerne man nicht nur zu gewinnen, sondern auch mit Niederlagen umzugehen.
Als Schirmherr verglich Bürgermeister Wolfgang Eurisch den FCE mit einem guten Wein: Er werde immer besser und wertvoller. Die Bedeutung eines Sportvereins wachse mit der zunehmenden Freizeit. Vor allem Kinder profitierten von dieser Arbeit, da ihr Sozialverhalten im Verein gefördert werde. Er sagte dem FCE weiter die Unterstützung der Gemeinde Biessenhofen zu.
"Die Politik muss die Rahmenbedingungen setzen", betonte die stellvertretende Landrätin und Abgeordnete, Angelika Schorer, mit Blick auf eine gedeihliche Vereinsarbeit. Dazu gehöre nicht nur die ideelle Unterstützung, sondern auch die finanzielle, sagte sie. Sowohl Landkreis als auch Landtag versuchten mehr Geld für die Sportförderung locker zu machen.
Sozialarbeit im Verein

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40 Prozent der mehr als 750 Mitglieder im FC Ebenhofen seien Kinder und Jugendliche, stellte Hubert Müller als Kreisvorsitzender im Bayerischen Landessportverband (BLSV) heraus. Mit sieben Sparten präsentiere sich der Verein zum Jubiläum mit einer modernen, beispielhaften Struktur.
Franz Schmid, Kreisvorsitzender des BFV, verwies darauf, dass in einem Verein auch viele im Hintergrund arbeiten: Die Eltern waschen Trikots und chauffieren die Kinder zum Spiel. Fußball sei dabei mehr als 1:0. Die Trainer leisteten viel Sozialarbeit und sorgen dafür, dass die Kinder eine Alternative zum Fernsehen kennenlernen. So sei die Gefahr geringer, auf dumme Gedanken zu kommen.
Vorsitzender Alfred Immerz blickte auf die Chronik zurück und ergänzte die ein oder andere Anekdote. Über (einst) aktive Sportler hatte auch Elmar Holzmann einiges zu berichten, der durch den Festakt führte. Die musikalische Gestaltung hatte die Blaskapelle Ebenhofen unter Leitung von Richard Neuhauser übernommen. Für die örtlichen Vereine überreichte Edi Reisach ein Geldgeschenk. Dieses Geld, so Immerz, wolle der FCE für den Kauf einer Vereinsfahne verwenden, die am Jubiläumswochenende vom 10. bis 12. Juli gesegnet werden soll.