Benno Glas (62) ist der Mann, ohne den der Cambodunum-Cup kaum vorstellbar und schon gar nicht realisierbar wäre. Die Veranstaltung für Nachwuchs-Fußball-Mannschaften fand am vergangenen Wochenende zum zehnten Mal. Der Cambodunum-Cup ist quasi sein Kind. Der Kemptener Sportamtsleiter und Vorsitzende des BLSV-Kreises Kempten/Oberallgäu hat mit seinem Helferteam im Vorfeld und während der Veranstaltung jede Menge Arbeit, um zu planen, zu organisieren und alle Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die Jugendlichen mit ihren Betreuern aus der Region und ganz Europa in Kempten wohlfühlen und möglichst wieder kommen.
Manchmal genügen Sekunden
Wie viele Stunden Glas in seinem Leben dafür verwendet hat, weiß er nicht mehr. Tage, Wochen, Monate. Doch manchmal genügen Sekunden, um das Engagement zu trüben, um einem die Lust an der ehrenamtlichen Sache zu nehmen. So wohl am Pfingstsonntag im Illerstadion, als es im Spiel der A-Junioren des FC Kempten gegen die holländischen Alterskollegen von DVV Duiven in einem der Halbfinalspiele zu einer Schlägerei kam (wir berichteten), die gar die Polizei auf den Plan rief.
Der Vorfall: Ein Pfiff des Schiedsrichters soll nach Angabe von Polizeidirektor Günter Hackenberg, Leiter der Polizeiinspektion Kempten, der Auslöser des Eklats gewesen sein. Der Pfiff veranlasste drei Spieler aus Duiven einen Akteur des FC Kempten zu traktieren. Ein Holländer habe nach Zeugenaussagen, so Hackenberg, den Kemptener mit dem Fuß an den Kopf getreten, die anderen zwei hätten ihn mit den Fäusten verletzt.
Die Beamten nahmen die Holländer mit auf die Dienststelle und behielten dort eine >, so Hackenberg >>, > Zur Erklärung: Begeht ein Ausländer in Deutschland eine Straftat, entzieht er sich bei Ausreise der deutschen Gerichtsbarkeit. Für Hackenberg und die Polizei ist die Angelegenheit damit erledigt. Weitere Schritte werde, so Hackenberg, die Justiz unternehmen.
Erste Reaktionen: Glas selbst hatte die Polizei gerufen, > Die Turnierleitung erklärte den FC Kempten zum Sieger des Halbfinals, > Als die Polizei eintraf, hatten sich die Streithähne schon wieder beruhigt.
Die Konsequenz: >, beschreibt Glas seine Gefühlsebene. Zehn Jahre lang blieben er und seine Helfer von derartigen Eklats verschont. Nun das. > Glas lässt auch als BLSV-Funktionär kaum eine Gelegenheit aus, die Wichtigkeit und Effizienz der Vereinsarbeit zu preisen. Wie groß muss also die Ernüchterung sein? >, ist seine traurige Erkenntnis. >
Bei ähnlichen Turnieren sei es mittlerweile Alltag, dass keine A-Junioren mehr eingeladen werden, so Glas. >
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Glas ist überzeugt, dass man sich unglaubwürdig mache, wenn nun keine Konsequenz folge. Was ihn zuversichtlich macht: >