Gut gespielt und doch verloren. So muss die deutliche Auswärtsniederlage des ESV Kaufbeuren am Freitagabend bei den Eispiraten in Crimmitschau eingeordnet werden. Die Westsachsen gewannen gegen die Joker mit 4:0 (0:0, 2:0, 2:0) und wahrten so ihre noch vorhandenen Chancen auf den Einzug in die Play-offs.
"Wir haben uns mit den vergebenen Tormöglichkeiten am Ende selber bestraft", meinte Coach Ken Latta nach dem Spiel, in dem er aber mit der Leistung seiner Mannschaft durchweg zufrieden war. "Lediglich das deutliche Ergebnis hat mir nicht gefallen", sagte der Übungsleiter mit einem Lächeln auf den Lippen. Schließlich hatten die Kaufbeurer vor den knapp 1 900 Zuschauern im Crimmitschauer Sahnpark den besseren Start. Mark Soares gab bereits nach zwei Minuten den ersten Warnschuss ab, die Scheibe landete aber nur am Pfosten. Auch Levi Nelson (5.), Daniel Menge (10.), Rob McFeeters in Unterzahl (14.), Christian Grosch (15.) und Marco Habermann (17.) brachten das Streitobjekt nicht im Kasten der Eispiraten unter.
Davor arbeitete eine recht kompakte Crimmitschauer Defensive, die Goalie Jochen Vollmer bei seinen Aktionen unterstützte. 'Vollmer hat einen sehr guten Job gemacht', lobte Ken Latta den gegnerischen Schlussmann. Sein Torhüter Stefan Horneber bekam im ersten Drittel relativ wenig zu tun, die Crimmitschauer Szenen vor dem Kaufbeurer Gehäuse waren an einer Hand abzuzählen.
'Wir haben einige Zeit gebraucht, um uns auf das Kaufbeurer Spiel einzustellen', meinte Crimmitschaus Coach Fabian Dahlem.
Doch auch im Mitteldrittel waren die Kaufbeurer von den Spielanteilen her im Vorteil. Levi Nelson in Überzahl (22.), Brady Leisenring (24., 27.) und Christian Grosch (29.) hatten die besten Möglichkeiten zum Führungstreffer. Der fiel aber auf der anderen Seite, wobei Daniel Menge unmittelbar an dessen Vorbereitung beteiligt war. Der Stürmer ließ sich in der neutralen Zone die Scheibe von Stéphane Goulet abjagen, der anschließende Schuss des Kanadiers fand den Weg ins Tor (31.).
Der folgende Kaufbeurer Drang auf den sofortigen Ausgleich blieb erfolglos. In dieser Phase prüfte Jakub Körner zur Abwechslung den eigenen Schlussmann (32.), der sich 49 Sekunden vor der Pausensirene ein zweites Mal geschlagen geben musste. Beim Schuss von Stéphane Goulet war die Kaufbeurer Hintermannschaft gedanklich wohl schon in der Kabine.
Auch im letzten Abschnitt gelang den Allgäuern kein Treffer, obwohl Levi Nelson und Brady Leisenring in der 47. Minute zwei gute Möglichkeiten hatten. Crimmitschau verwaltete den Vorsprung und legte noch nach. Mit dem verwandelten Penalty von Stéphane Goulet zum 3:0 (52.) war die Partie endgültig entschieden. Den Schlusspunkt setzte aber dreieinhalb Minuten vor der Sirene mit Daniel Rau ein Ex-Kaufbeurer. Der Verteidiger hämmerte die Scheibe aus Halbdistanz in die Maschen.