Es war eine meterlange Schlange: Geduldig warteten Kinder, Männer und Frauen auf eine Unterschrift ihres Idols: Dass es am Sonntag ein rundum gelungener Nachmittag auf der Pforzener Flohwiese war, dazu trug auch der sympathische FC-Bayern-Star Toni Kroos selbst bei.
Das hätte nicht besser laufen können, freute sich Organisator Günther Blösch, Vorstand des FC Bayern Fantreff an der B16. Er hatte kurz vor Weihnachten den Zuschlag für eine der begehrten Autogrammstunden bekommen und dazu auch noch 20 weitere Fanclubs aus der Umgebung eingeladen.
Insgesamt waren am Sonntag mehr als 500 Besucher in der Mehrzweckhalle in Pforzen. Die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern und dem Spieler sei absolut unkompliziert gewesen - so unkompliziert, dass selbst Blösch überrascht war. Kroos war den Fans ganz nah und sich für keine Aktion zu schade. Mit der Garde der Fastnachtszunft Burgenstadl zog er auf die Bühne ein. In seinem Arm: Carolin Schmid, die Zunftpräsidentin. Für die 28-Jährige, die eigentlich kein brennender Fußballfan ist, ein besonderer Moment. "Eine absolute Ehre. Toni Kroos war total sympathisch und sehr freundlich. Ich bin überzeugt, dass ihm der Nachmittag in Pforzen gefallen hat", sagte sie. Ein besonderes Geschenk gab es im Verlaufe des Nachmittags für Alfons Schlayer vom Thingauer Fanclub des Rekordmeisters. Er hatte nämlich Geburtstag und durfte sich auf der Bühne von Bayerns Nummer 39 gratulieren lassen. "Ich habe ihm gesagt, dass wir Steinböcke zusammenhalten müssen", sagte Schlayer kurz später in Anspielung darauf, dass Kroos ebenfalls erst kürzlich sein Wiegenfest beging. Nach den Einlagen der Fastnachtszunft und einer kurzen Frage-Antwort-Runde, in der Kroos erklärte, gerne mit Manuel Neuer Tennis zu spielen und sich dafür entschuldigte, früher mal Fan von Werder Bremen gewesen zu sein, wurde von ihm alles unterschrieben, was nicht niet- und nagelfest war: Trikots, Plakate, Fußbälle, Wecker, sogar Fußballschuhe oder Torwarthandschuhe. Viele versuchten zudem, ein Foto gemeinsam mit ihrem Idol zu erhaschen. Auffallend war der hohe Anteil an Kindern im Publikum. Auch Frauen waren zu einem nicht geringen Prozentsatz vertreten. Dass gerade die Jüngsten solche Fantage lieben, wunderte Kroos nicht, wie er im Gespräch mit der AZ sagte: "Das ist eigentlich immer so, wenn wir zu den Fanclubs fahren. Bayern-Fan zu sein, wird den Kindern hier in dieser Region ja schon von den Eltern vorgelebt", schmunzelte er und fügte an: "Natürlich mache ich den Kindern gerne eine Freude. Aber das ist nicht sehr viel anders als bei den Erwachsenen." 3000 Euro werden gespendet Schließlich wurde auch noch etwas für einen guten Zweck getan: Die Einnahmen des Nachmittags in Höhe von 3000 Euro spendete der Fanclub an die Dominic-Brunner-Stiftung und den "FC Bayern Hilft e.V." Nach rund zwei Stunden war der Besuch des Nationalspielers dann wieder vorbei, denn das DFB-Team wartete. In München stehen in diesen Tagen Werbeaufnahmen für die kommende Weltmeisterschaft an - und da darf Toni Kroos selbstverständlich nicht fehlen.