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13-jährige Spieler in der Bundesliga: Wie viel Fußball hält ein Kind aus?

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13-jährige Spieler in der Bundesliga: Wie viel Fußball hält ein Kind aus?

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    13-jährige Spieler in der Bundesliga: Wie viel Fußball hält ein Kind aus?
    13-jährige Spieler in der Bundesliga: Wie viel Fußball hält ein Kind aus? Foto: Peter Kleist

    Alexander Laukart und Nico Franke. Diese Namen zweier 13-Jähriger kennt seit wenigen Tagen ganz Fußball-Deutschland. Die Bundesligisten TSG Hoffenheim 1899 und VfL Wolfsburg schnappten sich die Talente und entfachten damit eine Diskussion über Sinn und Unsinn solcher Transfers. Steht mittlerweile die sportliche vor der persönlichen Entwicklung eines jungen Menschen? Auch in Kempten sorgten die Schlagzeilen für Gesprächsstoff. Einige Eltern hatten gerade ihre Söhne zum D-Junioren-Training des FC Kempten in der Sporthalle des Carl-von-Linde-Gymnasiums abgeliefert.

    Das Thema kurz in die Runde zu werfen reichte. 'Verkraften so junge Kerle das, wenn sie es dann nicht bis ganz oben schaffen?', fragte Konrad Schwendinger. Der Weg durch die Jugend-Akademien der Profiklubs sei steinig.

    Klaus Kometer: 'Halte nix davon'

    'Die meisten, die in der U19-Bundesliga spielen, schaffen es doch gar nicht bis in die erste Liga bei den Erwachsenen', glaubt Walter Haas (42), Jugendleiter des FCK. Trotzdem hält er diese frühen Transfers sportlich für richtig.

    'Als junger Spieler hat man außerhalb von Ballungszentren einfach Nachteile', so Haas, der weiter sagt: 'Mit 16 oder 17 ist es meist zu spät.' Er fordert, dass zumindest ein Elternteil mit dem Kind mitgehen soll, wenn es für den Fußball mehrere hundert Kilometer von zu Hause wegzieht.

    Strikt gegen diese Transfer-Praktiken ist der FCK-Vorsitzende Klaus Kometer. 'Ich halte nix davon', sagt er. Sandra Huber, deren Sohn in der U13 des FC Kempten spielt, denkt zwangsläufig an Schauspieler, die im Kindesalter zu Stars werden: 'Die fallen alle irgendwann in ein Loch.'

    Remigius Kolb (63) ist Jugendleiter des SV Heiligkreuz, der die größte Jugend-Abteilung der Stadt stellt. Er glaubt, dass Kempten nahe genug an Profi-Teams aus München oder Augsburg dran sei. 'Da muss keiner so früh wechseln. Die sollen sich auf die Ausbildung konzentrieren und dann ihr Glück versuchen.'

    Die meisten D-Junioren des FCK beschäftigt das Thema nur am Rande. 'Ich hätte gar keine Lust irgendwo hinzuziehen', so Kubilay Karatay (11). Seine Gedanken macht sich dagegen Andreas Schwendinger (12): 'Da kannst du die Hausaufgaben bestimmt erst am Abend machen. Aber egal, Hauptsache Fußball!'

    Elias Bodenmüller (12) ist auch einer, bei dem die Augen leuchten. Er war vergangenes Jahr bei einem Probetraining des FC Bayern und sagt hoffnungsvoll: 'Die melden sich wieder und ich glaube meine Eltern würde das erlauben.' Haas bestätigt: 'Die haben Interesse. Aber die holen nur Jungs, die mindestens 15 sind. Deshalb kam die klare Ansage: Der ist zu jung.'

    Ob auch besagte Alexander Laukart und Nico Franke zu jung für ihre erste Schlagzeile waren, wird sich zeigen. Behalten die Kritiker recht, kennt Fußball-Deutschland diese beiden Namen in zehn Jahren wohl nicht mehr.

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