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Ex-Biathletin Laura Dahlmeier dreht am Berg Pik Ismoil Somoni auf 7.100 Metern um - Erfrierungen an den Zehn befürchtet

Ex-Biathletin auf Bergexpedition in Tadschikistan

Zehen drohen zu erfrieren: Laura Dahlmeier muss an 7.000er umdrehen

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    Die ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier wollte zwei 7.000er Berge in Tadschikistan besteigen. Während sie auf dem Gipfel des Pik Korschenewskaja stand, musste sie am Pik Ismoil Somoni umdrehen. (Archiv)
    Die ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier wollte zwei 7.000er Berge in Tadschikistan besteigen. Während sie auf dem Gipfel des Pik Korschenewskaja stand, musste sie am Pik Ismoil Somoni umdrehen. (Archiv) Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk

    Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier macht immer wieder mit extremen sportlichen Leistungen auf sich aufmerksam. Schon während ihrer Biathlon-Karriere war sie aktive Bergläuferin und wagte sich an herausfordernde Klettertouren. Und auch jetzt, in ihrer Biathlon-Rente, lassen sie die Berge und ganz allgemein der Sport nicht los. Seit 2019 studiert sie Sportwissenschaften an der Technischen Universität München. Seit 2023 ist sie staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin. 

    Laura Dahlmeier gelingt es nicht, ihre Füße aufzuwärmen

    Im Mai radelte sie spontan 500 Kilometer an einem Stück von Nizza nach Arco am Gardasee. Jetzt wollte sie zusammen mit ihrem Bruder Pirmin zwei 7.000er-Gipfel in Tadschikistan erklimmen. Während die erste Besteigung auf den 7.105 Meter hohen Pik Korschenewskaja erfolgreich war, musste die 30-Jährige am zweiten Gipfel, dem Pik Ismoil Somoni (7.495 Meter), dem höchsten Berg Tadschikistans, umdrehen. Der Grund: Ihr wären fast die Zehen abgefroren. 

    "Auf dem Weg zum Pik Kommunismus ( Anmerk. der Red.: So hieß der Berg offiziell bis zum Jahr 1998) hatten wir richtig kalte Wetterbedingungen und tiefen Schnee", schreibt Laura Dahlmeier auf Instagram. Nachdem sie und ihr Bruder die Nacht auf einer Höhe von 7.000 Metern verbracht hatten, machten sie sich am nächsten Tag auf in Richtung Gipfel. 

    Laura Dahlmeier muss am Pik Ismoil Somoni auf 7.100 Metern umdrehen

    "Meine Füße waren unglaublich kalt und ich habe versucht, sie wie an den Tagen zuvor aufzuwärmen, aber keine Chance", so Dahlmeier weiter. All ihre Bemühungen waren vergeblich. "Es gab nur eine vernünftige Entscheidung. Abstieg. Auf 7.100 Metern beschloss ich, zu unserem Zelt zurückzukehren und zu versuchen, meine Füße aufzuwärmen, während mein Bruder weiter aufstieg." Das sei eine schwere Entscheidung für sie gewesen, so die ehemalige Biathletin. Aber: "Wir haben nur einen Körper und ich brauche alle zehn Zehen." Die 30-Jährige kämpfte sich zurück zum Zelt und drückte ihrem Bruder und seinen Begleitern die Daumen. Gegen 10 Uhr hatten die es geschafft: Sie standen auf dem höchsten Gipfel der ehemaligen Sowjetunion. Nur einen Tag später erreichten dann alle das Basislager - ohne Folgeschäden. 

    Für die Ex-Biathletin war die Expedition ein Erfolg

    Das Ziel ihrer Expedition nach Tadschikistan sei laut Dahlmeier gewesen, den Pik Korschenewskaja und den Pik Kommunismus / Ismoil Somoni zu besteigen, aber auch in eine andere Kultur einzutauchen, von anderen Menschen zu lernen, das Expeditionsleben zu leben, neue Berge zu erleben, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen - und gesund wieder nach Hause zu kommen. 

    Deshalb lautete Dahlmeiers Fazit: "Letztendlich würde ich sagen, dass unsere Expedition auch ohne den zweiten 7.000er für mich ein Erfolg war. Wir sind sowohl glücklich als auch gesund zurück!"

    Laura Dahlmeier gewann im Biathlon drei Olympische und 15 WM-Medaillen

    Laura Dahlmeier, geboren in Garmisch-Partenkirchen, ist eine der erfolgreichsten deutschen Biathleten. Während ihrer Karriere gewann sie sieben Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen bei Biathlon-Weltmeisterschaften, 20 Weltcuprennen und den Gesamtweltcup der Saison 2016/17. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang holte sie Gold im Sprint- und Verfolgungsrennen und Bronze im Einzelwettkampf. Im Mai 2019 beendete sie schließlich mit nur 25 Jahren ihre Biathlonkarriere. 

    Der Pik Korschenewskaja ist mit 7.105 Metern der dritthöchste Berg des tadschikischen Pamir, einem Hochgebirge in Zentralasien. Der Berg liegt ungefähr 13 Kilometer nördlich des Pik Ismoil Somoni (Pik Kommunismus), der mit 7495 Metern der höchste Berg Tadschikistans und der vierthöchste Berg des Pamir-Gebirges ist. Von 1932 bis 1962 hieß er Pik Stalin, benannt nach Josef Stalin, und von 1962 bis 1998 Pik Kommunismus. Er war der höchste Berg der ehemaligen Sowjetunion. Der heutige Name geht auf den tadschikischen "Vater der Nation“, den Samanidenherrscher Ismail I. zurück.

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