Ein "richtig dreckiger Muskelkater" war der Lohn seines Erfolges: Nicolei Holland aus Lindenberg ist bei den Soul Moves Süd in Ingolstadt allen davon geklettert. Bei der Süddeutschen Bouldermeisterschaft hat er den ersten Platz belegt. Rund 450 Spaßboulderer sind dort gegeneinander angetreten.
Ganze 35 Touren ist Nicolei Holland geklettert und das hat er dann auch in Armen und Beinen gespürt. "Mein Dad ist ja Physiotherapeut, der knetet mich durch, dann gehts wieder", erzählt der 20-Jährige und lacht. Schon seit über zehn Jahren schlüpft er regelmäßig in Klettergurt und Kletterschuhe und hangelt sich Kletter- oder auch Felswände hinauf. Am liebsten ist er draußen unterwegs, gemeinsam mit Freunden. "Das ist einfach der Wahnsinn: die frische Luft, der Fels und die Natur - und dann am besten oben ohne und mit Badehose", schwärmt Holland, der kürzlich auch beim Allgäuer Sportklettercup in Oberstaufen teilgenommen hat.
Wann immer er Zeit hat, fährt er in den Magic Wood, ein Bouldergebiet in der Nähe von Chur in der Schweiz. "Da schaut es total wild aus, überall wächst Moos und man hat das Gefühl, dass hinter der nächsten Ecke ein Hexenhäuschen steht", erzählt der 20-Jährige begeistert. Kletter-Bouldertouren in jeder Schwierigkeitsstufe gebe es da.
Sport ist nicht nur sein Hobby, sondern auch bald sein Beruf. Derzeit studiert er Sport auf Lehramt in Augsburg. Zwar ist Klettern noch kein Bestandteil im Lehrplan, doch gefragt ist es in der Schule trotzdem. "Einige Lehrer haben mich schon gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte mit Schulklassen auf ein Kletterwochenende zu fahren", erzählt der 20-Jährige, der auch schon im Hochseilgarten in Scheidegg als Klettertrainer gearbeitet hat.
Nicht nur in der Kletterwand fühlt sich Nicolei Holland richtig wohl, auch fährt er leidenschaftlich gerne Ski, vor allem durch den Tiefschnee, fährt Rad, spielt Beachvolleyball oder geht Schwimmen.
Mehr als ein Sport
Doch Klettern ist für ihn mehr als nur ein Sport. "Klettern verändert einen", ist er überzeugt. Man lernt Grenzen zu überwinden, gewinnt Selbstvertrauen und lernt sich und seine Fähigkeiten einzuschätzen. Und: "Wenn ich an einem Fels vorbei fahre oder laufe, schau ich mir den ganz genau an und überlege, wie ich da am besten raufkommen würde", erzählt Holland und lacht.
Klettern muss für ihn vor allem Spaß machen. "Ich freue mich natürlich, wenn ich auch erfolgreich bin", sagt Holland. Ihm gefällt vor allem, dass unter den Kletterern so gut wie keine Konkurrenz herrscht. "Man gibt sich gegenseitig Tipps und freut sich, wenn der andere eine schwierige Route schafft."
Damit das klappt, braucht es die richtige Mischung aus Technik und Kraft ist Holland überzeugt. "Mit der richtigen Technik kann man viel Kraft sparen, aber ganz ohne Kraft, kommt man erst gar nicht so weit."