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Banger Blick und Zweckoptimismus

Squash

Banger Blick und Zweckoptimismus

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    Banger Blick und Zweckoptimismus
    Banger Blick und Zweckoptimismus Foto: Michael OSWALD

    Der 1. Squash-Club Kempten hat mit einem Fluch zu kämpfen. Vor einem Jahr wurde die Mannschaft um Trainer Norbert Mayr (40) bei der Sportgala zur Kemptener Mannschaft des Jahres 2009 gewählt. So weit so gut - nur: In den Jahren zuvor stieg in schier unglaublicher Regelmäßigkeit die Mannschaft ab, der diese Ehre zuteil wurde. Der FC Kempten (2006), die Volleyballer des TV Kempten 1856 (2007), die Turner der TG Allgäu (2008). An diese mögliche Duplizität der Ereignisse denkt Mayr nicht, wenn er vor dem Doppelspieltag am heutigen Samstag ab 13 Uhr in Königsbrunn in der 2. Bundesliga sagt: "Wir müssen gegen die Gastgeber und gegen Ulm mindestens vier Punkte holen." Sonst: Könnte es durchaus sein, dass sich der 1. SC Kempten in diese Serie einreiht und der Freude nach der Wahl der Frust des Abstiegs weicht.

    Verband bremst Verein aus

    Die Saison läuft alles andere als optimal für die Allgäuer. Es begann damit, dass der schottische Profi David Heath kurz vor der Saison beruflich bedingt nach Kanada ging. Sein Ersatz, der Südafrikaner Stephen Coppinger, ist zwar noch besser als Heath, aber selten einsetzbar, weil er sich in der Weltrangliste nach oben orientiert und deshalb viel auf Reisen rund um den Globus ist. Ein spielstarker und zudem verfügbarer Profi an Position 1 ist in der 2. Bundesliga allerdings nötig, um konkurrenzfähig zu sein.

    Die Kemptener Verantwortlichen um den Vorsitzenden Dietmar Jürschik (52) verfügen zwar über gute Kontakte innerhalb der Szene und sorgten schnell für Ersatz bei Coppinger. Doch die Statuten des Verbandes mahlen anders und nicht in der Geschwindigkeit, die dem Verein gut getan hätte.

    Jaymie Haycocks gibt Debüt

    Jaymie Haycocks (27), englischer Profi und vergangene Saison noch für den Erstligisten Bremen im Court, wurde verpflichtet, darf aber erst im Jahr 2011 eingesetzt werden. So zumindest sieht es der Verband in seinem Regelwerk vor. Deshalb verlor Kempten in den vier Spielen vor Weihnachten viel Boden und steht nun vor dem Doppelspieltag in Königsbrunn mit dem Rücken zur Wand. Allerdings sind Königsbrunn und Schlusslicht Ulm Teams, die Kempten potenziell schlagen kann.

    "Die Spieler müssen jetzt ihre Leistung bringen", nimmt Mayr seine Jungs in die Pflicht. "Der Druck ist da. Jetzt wird sich vor allem bei den Jungen zeigen, wie sie damit umgehen können." Johannes Herz (16) an Position 4, Timo Wernhard (26) an 3 und Georg Pickl (23) an 2 haben Norbert Mayr (40), Rainer Böck (41) und Alexander Schlichtherle (33) verdrängt. Dieser Verjüngungsprozess war zwar für diese Saison geplant, hätte aber auch mit weniger sportlichen Problemen von statten gehen können.

    "Jetzt geht es um was und jetzt sind die gefordert, die spielen", sagt Mayr. Eventuell wird der ehemalige Jugend-Teameuropameister Ken Gibson (19) spielen. Er hat aber Trainingsrückstand. Mayr blickt bangen Blickes nach Königsbrunn: "Schönreden hilft uns nicht mehr weiter. Jetzt muss was passieren." Seinen Zweckoptimismus hat er nicht verloren: "Unsere Negativserie muss ja mal zu Ende zu gehen"

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