Man kann nicht immer gewinnen. Das weiß jetzt auch Sigi Thomas. Die Jungholzer Ausdauersportlerin vom TV Immenstadt hatte sich die Langdistanz beim Allgäu-Panorama-Marathon, den 'Ultra Trail', über 69 Kilometer und 3000 Höhenmeter vorgenommen – und ist gescheitert. Wie viele. Bei Temperaturen bis zu 40 Grad auch kein Wunder. Sie schaffte die zweite Zeithürde bei Oberstdorf nach 8:15 Stunden nicht. Thomas war 11 Minuten drüber.
Das erste Zeitlimit bei Grasgehren hatte die 45-jährige Triathletin nach 19 km und 1200 hm mit 3:06 Stunden um 9 Minuten unterboten und knapp geschafft. 'Da war ich total happy', sagt sie. Dann ging ein kleiner Irrlauf für Sigi los. 'Rumgetrödelt bei der Getränke- und Gelaufnahme' habe sie aber auch ein bisschen – wegen der Hitze. Hier hat sie die ersten Minuten verschenkt. 'Nachdem ich ein Stück Weg bergab gelaufen war, erschien nur noch ein Hinweisschild mit 'Marathon', aber nicht mehr 'Ultra Trail' – also bin ich wieder zurück. Wieder ein paar Minuten zuviel. Zum Glück kam dann ein Ultra-Trailer und meinte, dass die Strecke doch stimmt.
'Das gleiche Strecken-Beschilderungs-Dilemma ereilte sie nochmal zwischen Söllereckbahn und Freibergsee. Mit Schuhe und Socken wechseln hatte sie weitere Minuten vertrödelt, und so kam’s wie es kommen musste: 'Sigimaus' kam zu spät zum zweiten 'Cut-Off' in Oberstdorf an – um 14:26 anstatt um 14:15 Uhr – und wurde rigoros des Zeitnahmechips entledigt.
'Nach zwei alkoholfreien Weißbier mit Cola und Analyse meiner Zeitvertrödelungen kann ich dennoch mit Fug und Recht behaupten: Leute, ich hätte es schaffen können! Basta', dachte sie sich und will kommendes Jahr wieder beim Ultra Trail starten. 'Naja, der Traumballon hat also ein bisserl Luft verloren, ist aber nicht ganz geplatzt.
Doch wie müssen sich erst die ganzen Finisher fühlen? Die sind bestimmt auf Wolke sieben', sagt die Hobbysportlerin und freut sich über ihre Trostmedaille.