Eine Streife der Kemptener Bundespolizei hatte in der Kontrollstelle am Grenztunnel Füssen auf der A7 den Transporter mit italienischer Zulassung gestoppt. Der 55-jährige Fahrer und sein 38-jähriger Beifahrer gaben auf Nachfrage an, auf der Fahrt zu einem Schießwettbewerb zu sein.
Ladung nicht sicher verstaut
Der Fund der Beamten bei der Nachschau im Auto war der Bundespolizei zufolge auch für die Polizisten alles andere als alltäglich. Auf und unter dem Rücksitz befanden sich ein Munitionsbehälter sowie ein Rucksack mit vier Munitionskisten und damit insgesamt 1.200 Patronen. Außerdem hatten die beiden Männer in unverschlossenen Pistolentaschen oder in einfachen Stofftaschen in einem Rucksack vier halbautomatische Pistolen verstaut. Im Kofferraum lagen zudem 61 Packungen mit jeweils 1.000 Kugeln zur Herstellung von Patronen. Ein Paket allein wiegt bereits acht Kilogramm, daher brachte es diese Ladung auf ein stolzes Gesamtgewicht von 488 Kilogramm.

Nachweis über Transport fehlt
Die beiden Männer hatten europäische Feuerwaffenpässe, in denen die mitgeführten Pistolen ordnungsgemäß eingetragen waren. Der Bundespolizei zufolge hätte jedoch vor Antritt der Reise ein Nachweis über den Transport der Waffen und Munition bei der zuständigen Waffenbehörde eingeholt werden müssen.
Polizei beschlagnahmt Munition und Waffen
Weil die beiden Italiener den Schießwettbewerb nicht glaubhaft belegen konnten und der sichere Umgang durch die unsachgemäße Aufbewahrung der Pistolen fragwürdig war, stellten die Bundespolizisten die gesamte Ladung sicher. Die beiden Männer durften anschließend weiterreisen. Wegen der unzureichenden Transportsicherheit informierten die Beamten außerdem das Landratsamt Ostallgäu über den Verdacht einer Ordnungswidrigkeit.
Veranstalter von Schießwettbewerb meldet sich bei Bundespolizei
Nachdem sich wenig später der Verantwortliche des Schießwettkampfes sowie dessen Rechtsanwalt bei der Bundespolizei gemeldet hatten, konnten zumindest die erforderlichen Nachweise für die Sportschützen erbracht werden. Am Mittwochvormittag meldeten sich die beiden Italiener unter anderem mit Waffenkoffern bei der Bundespolizei in Kempten. Die Sportschützen konnten schließlich ihre Fracht wieder in Empfang nehmen und ordnungsgemäß abtransportieren.