Verkehr: Viele Lkw-Unfälle im Allgäu: Polizei führt gezielt Kontrollen durch

13. September 2019 12:21 Uhr von Lisa Hauger
Im Rahmen der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben führte die Polizei am Donnerstag zahlreiche Lkw-Kontrollen durch (Symbolbild).
Im Rahmen der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben führte die Polizei am Donnerstag zahlreiche Lkw-Kontrollen durch (Symbolbild).
Marijan Murat (dpa)

Der gewerbliche Personen- und Güterverkehr nimmt in Deutschland immer mehr zu. Mittlerweile werden laut Polizeiangaben 70% aller Güter per Lkw transportiert, Tendenz steigend. Unfall-Statistik Die Berufskraftfahrer sind auf den Straßen gewissen Risiken und Gefahren ausgesetzt. Sie unterliegen häufig einem hohen Zeit- und Kostendruck und befördern schwere Lasten oder größere Personengruppen.  2018 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West insgesamt 1.278 Lkw-Unfälle. Es wurden 378 Personen verletzt und acht Menschen getötet. Im Vergleich dazu gab es im ersten Halbjahr 2019 im selben Zuständigkeitsbereich 615 Verkehrsunfälle, an denen ein Lkw beteiligt war. Die Folge: 159 Verletzte und ein Todesfall. Dabei sind es meist nicht die Lkw-Fahrer, die verletzt werden, sondern andere Verkehrsteilnehmer. Laut Polizei sind sind fehlerhaftes Abbiegen oder Wenden, ungenügender Sicherheitsabstand, Übermüdung der Fahrer und ungesicherte oder unzureichend gesicherte Ladung für die Unfälle verantwortlich. Kontrolle "Brummis im Blick" Im Rahmen eines Schwerpunktkontrolltags führte die Polizei am Donnerstag Kontrollen an 43 Orten im gesamten Schutzbereich durch. Bei der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben unter dem Motto „Brummis im Blick“ stellte die Polizei 125 Verstöße von insgesamt 452 kontrollierten Lkws fest. Mehr als die Hälfte der Verstöße (75) war auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen, 22 LKW-Fahrer hielten die Sozialvorschriften nicht ein. In 13 Fällen beanstandete die Polizei die Sicherung der Ladung. Ein polnischer Lkw-Fahrer fiel den Beamten besonders auf: Der Mann fuhr auf der B12 im Bereich Marktoberdorf mit 94km/h statt den erlaubten 60km/h. Er musste eine eine Sicherheitsleistung von 125 Euro hinterlegen, um weiterfahren zu dürfen. Die Polizei hatte bei den Lkw-Kontrollen den Fokus auf folgende Punkte gelegt:

  • Einhaltung von Sozialvorschriften, insbesondere der Lenk- und Ruhezeiten
  • Überprüfung von Kontrollgeräten auf Fehler und Manipulationen
  • Technische Überprüfung von Mängeln, insbesondere der Bremsen, Reifen und Achsen
  • Überprüfung der Ladung, insbesondere die Ladungssicherung und Überladung
  • Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit