Eine Seniorin erhielt am vergangenen Freitag einen Anruf von einem Unbekannten. Den Anrufer hielt sie fälschlicherweise für ihren Enkel, der angab einen Verkehrsunfall gehabt zu haben und nun 23.000 Euro benötige. Sollte er diese Summe nicht aufbringen, würde er seinen Führerschein verlieren. Die Frau wurde durch mehrere Anrufe unter Druck gesetzt und wollte den Verlust des Führerscheins ihres Enkels verhindern. Die Dame fiel auf den Betrug rein und händigte dem angekündigten Abholer 10.000 Euro Bargeld aus, das sie extra dafür von der Bank abhob. Erst als ihr Zweifel kamen, rief sie einen ihrer Enkel an, wodurch die Betrugsmasche aufflog. Die Polizei weist darauf hin, am Telefon immer skeptisch zu sein. Vor allem dann, wenn vermeintliche Enkel, Polizeibeamte oder andere Amtsträger Bargeld verlangen:
- Glauben Sie auf dem Display angezeigten Rufnummern nicht; diese können manipuliert werden.
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über Vermögens- und Lebensverhältnisse.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen - hinterfragen Sie kritisch
- Übergeben Sie niemals hohe Geldbeträge an Unbekannte.
- Ziehen Sie Familienangehörige oder Nachbarn in Ihre Entscheidung mit ein.
- Informieren Sie Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche
Im vorliegenden Fall haben die Ermittler der Kripo Memmingen Ermittlungsansätze: Es kam zweimal zu einem Treffen des Opfers und des Abholers. Dieses fand gegen 13 und 16 Uhr jeweils am Kirchplatz statt. Die Ermittler bitten um Hinweise, wem zu diesen Zeitpunkten verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Diese werden unter der Rufnummer 08331/100-0 oder der Mail pp-sws.memmingen.kpi@polizei.bayern.de entgegen genommen. Laut der Rentnerin soll der Abholer mit einer Körpergröße von etwa 155 Zentimetern auffallend klein gewesen sein.