Die Polizei Kempten warnt vor Anrufen falscher Polizeibeamter in Füssen und Sonthofen. Aktuell werden Bürgerinnen und Bürger von einem angeblichen Kriminalpolizisten angerufen. Er stellt sich als Polizeibeamter oder auch als anderer behördlicher Vertreter vor und erzählt von einem Einbruch, der beim Angerufenen geplant sei. Der Angerufene sollte daher sein Bargeld sowie seinen Schmuck in Sicherheit bringen. Ein Polizeikollege könne alles abholen. Alternativ könnten Geld und Schmuck auch in der Nähe des Wohnhauses versteckt werden. Im Telefondisplay des Angerufenen werden die Rufnummern „110“ oder die Nummer der örtlichen Polizeidienststelle angezeigt. In den aktuellen Fällen wird die Ortsvorwahl (08362 bzw. 08321) und die 110 bzw. die tatsächliche Rufnummer der Polizeireviere Füssen und Sonthofen angezeigt. Bislang sind elf Fälle bekannt, zu einer Geldübergabe kam es bisher nicht. Die Anrufer sind sehr sprachgewandt. Neu ist, dass die Angerufenen aufgefordert werden, beim örtlichen Polizeirevier zurück zurufen. In die Telefonleitung wird dann ein "Freizeichen" eingespielt, das vorgaukeln soll, dass das Gespräch beendet wurde. Tatsächlich wird die Verbindung aber nicht unterbrochen. Beim Rückrufversuch meldet sich dann wieder der falsche Polizeibeamte. Die Polizei rät deshalb:
- Setzen Sie Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis.
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse.
- Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld.
- Rufen Sie Ihre örtliche Polizei zurück und erkundigen sie sich. Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
Beim geringsten Zweifel sollte man den Polizeinotruf 110 wählen. Die Polizei weißt darauf hin, lieber einmal zu oft den Notruf genutzt zu haben, als betrogen zu werden.