Erste Begegnung 2023 in Weitnau
Im Oktober 2023 hatten Polizeibeamte den 56-Jährigen mit seinem Pkw mit englischer Zulassung in Rechtis/Weitnau kontrolliert. Bei der Kontrolle weigerte sich der Mann seine Dokumente oder seine Personalien herauszugeben.
Allgäu ist britisches Hoheitsgebiet?
Zunächst gab der 56-Jährige gegenüber den Beamten an, dass er sich in seinem Auto auf britischem Hoheitsgebiet befinden würde und die Polizei deshalb keine Handhabe hätte. Nach einiger Zeit zeigte er dann seine Dokumente gegenüber dem kontrollierenden Beamten. Dabei handelte es sich der Polizei zufolge um Fantasiedokumente des "Deutschen Reichs".
Die Polizisten nahmen ihn mit zur Dienststelle, um von dort aus seine Identität zu ermitteln. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte. Aufgrund des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der im Raum stehenden Urkundenfälschung, zahlte der 56-Jährige eine Sicherheitsleistung im vierstelligen Bereich und wurde daraufhin entlassen.
Zweite Begegnung in Dietmannsried
Im Juli 2024 trafen Beamte der Polizei Kempten den 56-Jährigen erneut mit demselben Fahrzeug an. Diesmal war er in Dietmannsried unterwegs und saß wieder ohne eine gültige Fahrerlaubnis am Steuer. Nachdem er bereits mehrfach in der Vergangenheit ohne Fahrerlaubnis mit seinem Auto unterwegs war, ordnete die Staatsanwaltschaft Kempten die vorläufige Festnahme des 56-Jährigen an.
Unbelehrbarer Autofahrer muss mehere Monate ins Gefängnis
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten führte die Polizei den Mann am 7. Juli beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kempten vor. Dieser erlies einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 56-Jährigen. Die Polizeibeamten brachten ihn daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt.
Bei der Gerichtsverhandlung im September 2024 wurde der 56-Jährige wegen mehrfachen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Vergehen nach dem Pflichtversicherungsgesetzes zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt.