Handschellen statt Gold: Opfer dreht den Spieß um - Polizei nimmt "falschen Polizisten" in Senden fest

21. Juli 2023 17:57 Uhr von Redaktion all-in.de
In Senden hat die Polizei dank der Geistesgegenwart eines potentiellen Opfers einen 'falschen Polizeibeamten' festgenommen. Die Frau kannte die Masche der Telefonbetrüger und war zum Schein darauf eingegangen. Als ein Verdächtiger angebliche Goldmünzen bei der Frau abholen wollte, klickten die Handschellen. (Symbolbild)
In Senden hat die Polizei dank der Geistesgegenwart eines potentiellen Opfers einen "falschen Polizeibeamten" festgenommen. Die Frau kannte die Masche der Telefonbetrüger und war zum Schein darauf eingegangen. Als ein Verdächtiger angebliche Goldmünzen bei der Frau abholen wollte, klickten die Handschellen. (Symbolbild)
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Am Donnerstagvormittag haben Betrüger wieder vermehrt im Landkreis Neu-Ulm mit der Masche des "Falschen Polizeibeamten" versucht ahnungslose Opfer reinzulegen. Dank einer List einer Frau in Senden konnte am Nachmittag die Neu-Ulmer Kriminalpolizei einen 47-jährigen Mann festnehmen.

Die "falschen Polizeibeamten" haben sich bei der 59-jährigen Geschädigten gemeldet. Dabei behaupteten sie, dass eine rumänische Einbrecherbande unterwegs sei. Teile davon hätte die Polizei bereits festgenommen, allerdings seien weitere Mitglieder auf freiem Fuß. Potentielle Opfer sollten jetzt deshalb ihre Wertgegenstände in Sicherheit bringen und den falschen Polizeibeamten übergeben.

Frau kannte Masche

Laut Polizei kannte die 59-Jährige die Masche der Callcenterbetrüger allerdings und ging nur zum Schein darauf ein. Die Betrüger forderten Wertgegenstände von der Frau. Diese gab gegenüber den Betrügern vor, Münzgold in einem Schließfach einer Bank zu haben und dieses abzuholen. Am Telefon erklärten die Betrüger der Geschädigten, dass dann ein "verdeckter Ermittler" kommen und das Gold mitnehmen werde, um es später auf DNA-Spuren zu untersuchen.

Opfer stellt Täter Falle 

Anstatt allerdings zur Bank zu gehen, informierte die sehr couragierte 59-Jährige parallel dazu die echte Polizei. Der "verdeckte Ermittler" erschein am Haus der 59-Jährigen, statt dort allerdings Goldmünzen zu empfangen, klickten bei dem Falschen Polizeibeamten die Handschellen der echten Kriminalpolizei.

Verdächtige erklärt Grund für Betrügereien

Der 47-jährige Tatverdächtige gab zur Tat und zum Motiv befragt gegenüber den Ermittlern an, dass er sehr wohl wusste, mit seinem Handeln Geschädigte zu betrügen. Allerdings hätte massive finanzielle Not ihn dazu gebracht. Er wurde am heutigen Freitag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt, der die Untersuchungshaft wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Betrugs anordnete. Beamte lieferten den Tatverdächtigen dann in eine Justizvollzugsanstalt ein. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen führt die Kriminalpolizei Neu-Ulm nun die weiteren Ermittlungen.

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