Polizeibeamte kontrollierten am Freitagabend einen Mann auf dem Altstadtfest in Kulmbach. Der 19-Jährige hatte unter anderem die Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ bei sich, berichtete die Polizei am Samstag. Die Drogen wurden sichergestellt, der Mann festgenommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.
Die Polizei schließt nun nicht aus, dass die Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ beim Altstadtfest in Kulmbach in Umlauf gekommen sein könnte. Entsprechend warnt sie eindringlich vor dem Konsum der gefährlichen Droge. Die Einnahme der blauen Pille könne lebensgefährlich werden. "Die Droge kann zu teils schweren Nebenwirkungen bis hin zum Herzstillstand führen! Grund ist die teilweise viel zu hohe Konzentration des Wirkstoffs MDMA. Das Aussehen der Pillen sagt nichts über die Inhaltsstoffe und deren Dosierung aus", so die Polizei weiter.
Erst diese Woche war in Mecklenburg-Vorpommern eine 13-Jährige gestorben, nachdem sie eine solche Pille genommen hatte. Eine 14-Jährige, die ebenfalls "Blue Punisher" konsumierte hatte, kämpfte mehrere Tage im Krankenhaus um ihr Leben.
"Blue Punisher"-Tabletten kursieren schon länger
Dass die Ecstasy-Tabletten nun auch in Bayern kuriseren, ist kaum verwunderlich. Wie eine Umfrage der Deutsche Presse-Agentur ergab, ist "Blue Punisher" in einigen Teilen Deutschlands seit längerem verbreitet. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in NRW wurden bereits 2021 insgesamt 4246 Tabletten mit diesem Prägemotiv sichergestellt, 2022 waren es 2761 Tabletten. In diesem Jahr wurden 9 Tabletten konfisziert. Laut BKA können Tabletten mit "Punisher"-Logo aus unterschiedlichen Quellen stammen und eine völlig unterschiedliche Zusammensetzung haben. So hätten auch Untersuchungen in NRW gezeigt, dass die MDMA-Gehalte von 58 bis 211 Milligramm pro Pille reichten.
In Hessen seien 2022 "Blue Punisher"-Pillen "im unteren zweistelligen Bereich" sichergestellt worden, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes in Wiesbaden. Auch in Sachsen ist die Droge im Umlauf. Der Kriminaltechnik im Landeskriminalamt (LKA) seien in diesem Jahr bisher rund 200 Tabletten vorgelegt worden, teilte das LKA mit. Auch hier sei festgestellt worden, dass der Gehalt des Wirkstoffs MDMA trotz des gleichen Aufdrucks "Punisher" stark geschwankt habe. Darin liege die Gefährlichkeit dieser Pillen, hieß es. (mit dpa)
