Durchsuchungen: Nach Explosionen und Brandstiftung im Westallgäu: Polizei ermittelt im Rockermilieu

20. Mai 2016 13:12 Uhr von Allgäuer Zeitung
Marius Becker (dpa)

Nach einer Serie von Explosionen im Westallgäu hat die Kriminalpolizei Lindau 13 Tatverdächtige ermittelt. Am Donnerstag durchsuchten Spezialeinheiten mehrere Fahrzeuge und Wohnungen der Verdächtigen aus dem Rockermilieu.

Im Zeitraum von Dezember 2014 bis Februar 2016 kam es in der Region Westallgäu zu insgesamt fünf mutwillig herbeigeführten Explosionen. Mehrere Wohn- und Geschäftsgebäude wurden dadurch beschädigt. Verletzt wurde bei den Vorfällen zum Glück niemand.

Untersuchungen des Bayerischen Landeskriminalamts zeigten, dass die Sachschäden alle durch italienische Feuerwerkskörper entstanden, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Durch die hohe Sprengkraft der Böller wurden Glasscheiben eingedrückt und ein Balkon beschädigt.

Auch einen konnten die Ermittler mit den Explosionen in Verbindung bringen. Im Dezember 2015 steckten Unbekannte einen Kleintransporter in Brand.

Die Lindauer Kripo konnte jetzt 13 Tatverdächtige im Alter von 18 bis 49 Jahren ermitteln. Sie sollen dem Rockermilieu angehören. Ein Großaufgebot an Polizeibeamten durchsuchte am Donnerstag mit der Unterstützung von Spezialeinheiten (SEK) mehrere Fahrzeuge und Wohnungen im Landkreis Lindau und Ravensburg.

Dabei stellten die Ermittler mehrere verdächtige Gegenstände sicher. Momentan wird bewertet, ob sie im Strafverfahren als Beweismittel zugelassen werden können. Das Motiv der Tatverdächtigen ist noch unklar.