Anlagebetrug in Kryptowährung: Millionen erbeutet! LKA gelingt Schlag gegen internationale Anlagebetrüger - Allgäuer sind unter Opfern

20. Januar 2023 14:26 Uhr von Redaktion all-in.de
Allgäuer, Deutsche und Menschen aus anderen Ländern Europas, aus Australien und Kanada gingen einer internationalen Betrügerbande auf den Leim. Sie dachten, sie würden in Kryptowährung investieren. Doch tatsächlich fielen sie auf eine ausgeklügelte Betrugsmasche herein. Das LKA Baden-Württemberg legte zusammen mit serbischen Behörden der internationalen Gruppierung nun das Handwerk. (Symbolfoto)
Allgäuer, Deutsche und Menschen aus anderen Ländern Europas, aus Australien und Kanada gingen einer internationalen Betrügerbande auf den Leim. Sie dachten, sie würden in Kryptowährung investieren. Doch tatsächlich fielen sie auf eine ausgeklügelte Betrugsmasche herein. Das LKA Baden-Württemberg legte zusammen mit serbischen Behörden der internationalen Gruppierung nun das Handwerk. (Symbolfoto)
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Ein Schlag gegen kriminelle Organisationen, die sich auf Anlagebetrug in Kryptowährung spezialisiert haben, ist dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg gelungen. Zusammen mit serbischen Behörden durchsuchten sie mehrere Gebäude in Serbien, Bulgarien und Zypern. Gegen 20 Beschuldigte laufen nun Ermittlungsverfahren wegen Anlagebetrugs. Der Schaden allein für deutsche Anleger: Über zwei Millionen Euro. Unter den Opfern sind auch zwei Allgäuer, bestätigte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg auf Anfrage von all-in.de.

Betrüger betreiben professionelle Callcenter

Die Betrüger gingen demnach äußerst professionell vor. Nach Angaben des LKA Baden-Württembergs betrieben sie offenbar mehrere professionelle Callcenter, fälschten Kursverläufe und brachten so deutsche Anlegerinnen und Anleger dazu, über zwei Millionen Euro in Kryptowährungen zu investieren. Um der internationalen Gruppe das Handwerk zu legen, kooperierte das LKA Baden-Württemberg mit den serbischen Behörden. Unter der Vermittlung von Eurojust, die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen, führen sie ein Ermittlungsverfahren wegen Anlagebetrugs gegen mehr als 20 Beschuldigte, die den Betrug überwiegend in Serbien, Bulgarien und Zypern begangen haben sollen. In vier Callcentern gab es laut Polizei mutmaßlich bis zu 200 Arbeitsplätze. 

Über Werbeanzeigen auf manipulierte Webseiten gelockt

Über Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken lockten die Betrüger wohl ihre Opfer auf manipulierte Webseiten, um ihnen dort vielversprechende Investitionen in Kryptowährungen in Aussicht zu stellen. Nachdem die Opfer das erste Geld eingezahlt hatten, sollen die Betrüger mit gefälschten Kursverläufen Gewinne vorgetäuscht haben. Das sollte die Opfer dazu veranlassen, weiteres Geld zu investieren. 

14 Festnahmen und 270 Befragungen

Bei einem gemeinsamen Aktionstag durchsuchten die Einsatzkräfte jetzt 23 Objekte, 15 in Serbien, fünf in Bulgarien und drei in Zypern, darunter auch die vier Callcenter. Daneben nahmen die Polizisten in Serbien 14 Menschen fest. In Deutschland klickte bei einem Verdächtigen die Handschellen. Außerdem befragten die Beamten 270 Personen und beschlagnahmten unter anderem Hardware-Wallets mit Kryptowährungen im Wert von rund einer Million Euro beschlagnahmt.

Betrüger nehmen Allgäuern fünfstelligen Betrag ab

Derzeit gehen die Ermittlerinnen und Ermittler davon aus, dass allein deutschen Anlegern ein Schaden von mindestens zwei Millionen Euro entstanden ist. Auf die Betrugsmasche fielen auch zwei Allgäuer herein. Den beiden ist dadurch ein Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich entstanden, so die Behörde. Auch Menschen aus anderen Ländern Europas, aus Australien und Kanada gingen den Betrügern auf den Leim. 

Ermittlungen der Polizei dauern noch an

Die Polizei wertet derzeit noch die Daten aus, die sie bei den Durchsuchungen gesichert hat. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber all-in.de, dass er davon ausgehe, dass die Zahl der Opfer noch steigen werde. Ihre Identifizierung wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch wie hoch der Schaden genau ist, der den Opfern entstanden ist, ermittelt die Polizei derzeit noch.