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Mehr als 360 Kinder in Bayern vermisst - Polizei nimmt jeden Fall ernst

Vermisste Kinder in Bayern

Mehr als 360 Kinder in Bayern vermisst - Polizei nimmt jeden Fall ernst

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    In Bayern werden aktuell (Stichtag 16. Mai) insgesamt 361 Kinder unter 14 Jahren vermisst. (Symbolbild)
    In Bayern werden aktuell (Stichtag 16. Mai) insgesamt 361 Kinder unter 14 Jahren vermisst. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

    In Bayern werden aktuell (Stichtag 16. Mai) insgesamt 361 Kinder unter 14 Jahren vermisst. Anlässlich des Tages der vermissten Kinder am Mittwoch (25. Mai 2022) weist das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) als Zentralstelle in einer Pressmitteilung darauf hin, dass sich die Polizei jedem vermissten Kind mit allen Mitteln widmet, die ihr zur Verfügung stehen.

    Was für Kinder werden vermisst? 

    Bei einem großen Teil der aktuell vermissten Kinder (157) handelt es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die meisten von ihnen kamen in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland, zusammen mit Hunderttausenden anderen Schutzsuchenden. Sie gelten oft mehrere Jahre als vermisst. In der Regel geht die Polizei nicht von einer Straftat aus, da Bayern für viele minderjährige Flüchtlinge erfahrungsgemäß nur eine Zwischenstation darstellt. 94 der 361 vermissten Kinder sind ihren Eltern oder ihrem Vormund entzogen worden, zum Beispiel wegen Streitigkeiten um das Sorgerecht. Bei 99 Kindern handelt es sich um Ausreißer, die wiederholt weglaufen und wieder zurückkommen. Die Zahl der Fälle, bei denen die Polizei ein Tötungsdelikt vermutet, liegt laut BLKA im niedrigen zweistelligen Bereich. Diese Zahlen sind immer eine Momentaufnahme und können sich sehr schnell ändern. Manche Kinder kehren schon nach kurzer Zeit zurück nach Hause. Erreichen Vermisste außerdem ein bestimmtes Alter, werden sie nicht mehr in der Statistik der verschwundenen Kinder erfasst. Die Ausnahme sind vermutete Tötungsdelikte. Hier gelten die Opfer so lange als vermisste Kinder, bis eine Leiche gefunden wurde oder die Ermittlungen eingestellt werden.

    Gleichbleibende Zahlen und hohe Aufklärungsquote

    Zuletzt hat sich die Zahl der vermissten Kinder in Bayern pro Jahr kaum verändert. Auch die hohe Aufklärungsquote blieb gleich. 2021 wurden 929 vermisst, 859 Fälle wurden aufgeklärt. 2020 betrug die Zahl der vermissten Kinder 824. Es wurden 780 Fälle geklärt. 2015 und 2016 war die Zahl mit der Ankunft Hunderttausender Flüchtlinge in Deutschland gestiegen. Davor lag sie stets bei 130 bis 140 vermissten Kindern. Minderjährige – also unter 18-Jährige – gelten allgemein dann als vermisst, wenn sie ihr gewohntes Umfeld verlassen haben und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist. Bei ihnen geht die Polizei erst einmal grundsätzlich davon aus, dass eine Gefahr für Leib oder Leben besteht – bis die Ermittlungen etwas anderes ergeben. Konkret heißt das, dass die Beamtinnen und Beamten zum Beispiel eine Öffentlichkeitsfahndung starten, an den bekannten Aufenthaltsorten aktiv nach dem vermissten Kind suchen und Angehörige, Freunde oder andere Bekannte befragen. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) 14.454 Kinder vermisst. Davon wurden 13.973 Fälle aufgeklärt. Im Jahresverlauf 2020 wurden 14.614 Kinder vermisst gemeldet. 14.223 wurden wieder angetroffen oder aufgefunden.

    Was tun wenn ein Kind vermisst wird? 

    Falls Angehörige ein Kind vermissen, sollten sie so schnell wie möglich die Polizei verständigen. Dazu kann zunächst der Notruf 110 kontaktiert werden. Dort erhalten Betroffene Beratung und den Kontakt zu der für sie zuständigen Polizeiinspektion. Die Beamtinnen und Beamten der jeweiligen Dienststelle nehmen anschließend die Vermisstenanzeige auf und besprechen mit den Angehörigen das weitere Vorgehen. Die aktuellen Öffentlichkeitsfahndungen der Bayerischen Polizei sindhierzu finden:

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