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Mann (59) will 400.000-Euro-Kredit für Internetbekanntschaft aufnehmen

"Love Scamming" in Senden

Mann (59) will 400.000-Euro-Kredit für Internetbekanntschaft aufnehmen

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    Ein Mann aus Senden wollte bei seiner Bank einen Kredit über 400.000 Euro aufnehmen um das Geld einer Internetbekanntschaft zu schicken. Der Bankangestellte erkannte die Betrugsmasche. (Symbolbild)
    Ein Mann aus Senden wollte bei seiner Bank einen Kredit über 400.000 Euro aufnehmen um das Geld einer Internetbekanntschaft zu schicken. Der Bankangestellte erkannte die Betrugsmasche. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa | Sebastian Gollnow

    In Senden ist ein 59-jähriger Mann dem sogenannten "Love-Scamming" zum Opfer gefallen. Der gutgläubige Mann hätte beinahe 400.000 Euro an eine angeblich 21-jährige Frau überwiesen. Ein Bankangestellter verhinderte Schlimmeres. 

    Über Dating-App kennengelernt 

    Der Mann lernte über eine Dating-App bereits im April die vermeintlich 21-jährige Frau kennen und hatte daraufhin regelmäßig Kontakt  mit ihr. Um an das Vermögen des 59-Jährigen zu kommen, gab die 21-Jährige an, ein Erbe von ihrem verstorbenen Vater in Höhe von 7,3 Millionen Euro in Empfang nehmen zu können. Vorab müsse sie jedoch Gebühren in Höhe von 20.000 Euro bezahlen. Der 59-Jährige überwies laut Polizeibericht den Betrag. In der Folge forderte die "21-Jährige" weitere 400.000 Euro, da sie ansonsten das Geld nicht erhalten könne. Der Mann setzte sich daraufhin mit seiner Bank in Verbindung, um einen dementsprechenden Kredit aufzunehmen. Glücklicherweise erkannte der Bankmitarbeiter die Betrugsmasche und konnte den Mann davon überzeugen, dass er einer Betrügerin aufgesessen war. Die Polizei hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.

    Die Masche

    Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“ bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback – das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Landkreis Neu-Ulm im Jahr 2020 elf Ermittlungsverfahren, 2021 waren es bislang sechs. In vielen Fällen entstand dabei ein finanzieller Schaden bei den Geschädigten, 2020 erbeuteten die Täter über 60.000 Euro, 2021 bisher etwa 25.000 Euro. Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.

    Hierzu rät die Polizei

    Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten.

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