14 Asylanträge und 29 Aliaspersonalien: Lindau: Bundespolizei bringt Migrant in Abschiebehafteinrichtung

22. August 2023 19:45 Uhr von Bundespolizeiinspektion Kempten
Mit einem Tunesier, der 14 Asylanträge gestellt und 29 Aliaspersonalien hatte, hatte die Bundespolizei in Lindau zu tun. (Symbolbild)
Bundespolizei

Am Montagabend haben Bundespolizisten einen tunesischen Staatsangehörigen in Zurückschiebungshaft gebracht. Der Mann war am Vorabend ohne ausreichende Ausweisdokumente aufgegriffen worden. Im Laufe der Sachbearbeitung ergab sich der Verdacht, dass der Polizeibekannte bereits weitere Straftaten begangen hat.

Beamte der Lindauer Grenzpolizei kontrollierten am Sonntagabend am Bahnhof Lindau Reutin zwei Personen, die eigenen Angaben zufolge kurz zuvor aus Österreich eingereist waren. Der tunesische Staatsangehörige konnte nur eine liechtensteinische Asylbescheinigung vorweisen, die nicht für die Einreise nach Deutschland berechtigt. Seine angebliche Ehefrau ist deutsche Staatsbürgerin und konnte sich entsprechend ausweisen. Aufgrund des Verdachtes der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthaltes übernahm die zuständige Bundespolizei die Bearbeitung. 

29 verschiedene Personalien, Betrug, Körperverletzung und Falschbeurkundung

Die Bundespolizisten fanden hierbei heraus, dass der Tunesier unter 29 abweichenden Personalien und unter anderem wegen Betruges und Körperverletzung in Deutschland polizeibekannt ist. Außerdem stellten die Beamten fest, dass gegen den Mann eine aktuelle Fahndungsnotierung vorlag. Die Staatsanwaltschaft Hannover war wegen mittelbarer Falschbeurkundung auf der Suche nach dem 29-Jährigen.

14 Asylanträge gestellt

Wie die Polizisten außerdem recherchierten, hatte der Migrant seit 2013 siebenmal in Deutschland und in sieben weiteren europäischen Ländern Asylanträge gestellt. Im Jahr 2019 war der Tunesier bereits aus Deutschland in sein Heimatland abgeschoben worden.

Womöglich gestohlenes E-Bike dabei

Der Migrant führte ein hochpreisiges E-Bike bei sich, welches die Bundespolizisten sicherstellten. Unter anderem aufgrund der Schilderungen seiner angeblichen Ehefrau erhärtete sich der Verdacht, dass das Fahrrad mit einem Diebstahl oder womöglich sogar mit Hehlerei im Zusammenhang stehen könnte. Weiterhin ergab sich der Verdacht, dass der Tunesier gegen die 37-jährige Frau handgreiflich und sexuell übergriffig geworden war. Die Ermittlungen hinsichtlich dieser Delikte wird nun die bayerische Polizei übernehmen.

Tunesier kommt in Abschiebehaft

Nach der Richtervorführung wurde der Tunesier, der Anzeigen wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes erhielt, am Montagabend in die Abschiebehafteinrichtung Hof eingeliefert.