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Landeskriminalamt: So viele Kinder werden derzeit in Bayern vermisst

BLKA gibt betroffenen Eltern Tipps

Landeskriminalamt: So viele Kinder werden derzeit in Bayern vermisst

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    Es ist der Horror für jedes Elternteil: Das eigene Kind verschwindet und taucht nicht mehr auf. Das Bayerische Landeskriminalamt informiert, wie viele Kinder aktuell in Bayern vermisst werden und wie Eltern in solchen Fällen vorgehen sollten. (Symbolfoto)
    Es ist der Horror für jedes Elternteil: Das eigene Kind verschwindet und taucht nicht mehr auf. Das Bayerische Landeskriminalamt informiert, wie viele Kinder aktuell in Bayern vermisst werden und wie Eltern in solchen Fällen vorgehen sollten. (Symbolfoto) Foto: Landeskriminalamt: So viele Kinder werden derzeit in Bayern vermisst

    Wird ein Kind oder Jugendlicher vermisst, ist es wichtig, schnell und koordiniert zu handeln, betont das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) anlässlich des heutigen „Tages der vermissten Kinder“. Deshalb bündelt das BLKA alle Fahndungen in Bayern zentral in seiner Vermisstendienststelle, um die Arbeit der einzelnen Polizeipräsidien zielgerichtet zu unterstützen. 

    In Bayern werden aktuell 358 Kinder vermisst

    Aktuell werden 358 Kinder in Bayern vermisst (Stand 17. Mai 2023). Wenn Minderjährige ihr gewohntes Umfeld verlassen haben und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist, gelten sie als vermisst. Solange die Ermittlungen der Polizei nichts anderes ergeben, gehen die Beamten vorsichtshalber davon aus, dass die Vermissten in Gefahr sind. 

    Hohe Aufklärungsquote bei Vermisstenfällen 

    Die Polizei leitet nach eigenen Angaben dann sofort eine Fahndung ein, sucht an den bekannten Aufenthaltsorten nach dem vermissten Kind und befragt Freunde, Familie oder Bekannte, um Hinweise zu bekommen.

    Mit gutem Erfolg. Denn von den 1049 Kindern, die 2022 in Bayern vermisst wurden, konnten 966 Fälle aufgeklärt werden. Im Vergleich dazu registrierte die Polizei 2021 929 Fälle vermisster Kinder. Davon konnten sie 859 Fälle lösen. 

    Polizei rät Eltern und Angehörigen schnell zu handeln

    „Wichtig ist ein schnelles Handeln der Eltern und Angehörigen. Zögern Sie daher nicht, die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen“, rät Polizeivizepräsident Guido Limmer. Über den Notruf werden Betroffene beraten und erhalten Kontakt zu der für sie zuständigen Polizeiinspektion. Die Beamtinnen und Beamten der Dienststelle nehmen die Vermisstenanzeige auf und besprechen das weitere Vorgehen.

    Anschließend unterstützt die Vermisstendienststelle im BLKA. Dort laufen alle Informationen zusammen und die Fahndungen werden mit anderen Bundesländern sowie dem Bundeskriminalamt (BKA) koordiniert. Zudem untersucht die Stelle auch die Hintergründe der Vermisstenfälle, um so Erkenntnisse für aktuelle Fälle zu gewinnen.

    Bei 12 Vermisstenfällen vermutet die Polizei ein Gewaltverbrechen

    Zu den aktuell 358 vermissten Kindern in Bayern gehören nach Angaben des BLKA 92 Ausreißer, die wiederholt weglaufen und wieder zurückkommen. Weitere 117 Kinder wurden ihren Eltern oder ihrem Vormund entzogen, unter anderem wegen Streits um das Sorgerecht. Die Zahl der Fälle, bei denen die Bayerische Polizei tatsächlich ein Gewaltverbrechen vermutet, liegt bei 12.

    Großteil der vermissten Kinder kehrt nach wenigen Tagen wohlbehalten nach Hause zurück

    Beim Großteil der aktuell vermissten Kinder (137) handelt es sich um sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie gelten oft mehrere Jahre als vermisst, erklärt das BLKA. Aus Erfahrung wissen die Beamten, dass Bayern für viele minderjährige Flüchtlinge nur eine Zwischenstation ist. Deshalb bleibt offen, ob es sich bei ihren Vermisstenfällen um Straftaten handelt. 

    Die Polizei betont, dass solche Zahlen immer eine Momentaufnahme seien und sich schnell ändern können – meist mit gutem Ausgang, weil ein Großteil der Kinder nach wenigen Tagen wieder wohlbehalten zu Hause ist.

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