Ein schreckliches Verbrechen hat am Freitagmorgen die Menschen im 6.800-Einwohner-Ort Weisendorf in Mittelfranken erschüttert: Ein 14 Jahre altes Mädchen stirbt. Unter Verdacht: ihr Bruder. Der Dreikönigstag schließt die Weihnachtszeit und die Ferien ab. In vielen Wohnzimmern leuchtet noch einmal der Christbaum, Sternsinger-Gruppen sind vor allem in den ländlichen Gegenden des Freistaats unterwegs.
14-Jährige stirbt durch spitzen Gegenstand
Doch am Morgen eilte die Polizei ins gepflegte Wohngebiet in Weisendorf nahe Erlangen. Ein Notruf war eingegangen - "aus dem Umfeld" der Familie, informiert ein Polizeisprecher. Im Haus fand die Polizei das Mädchen. Die 14-Jährige starb dem ersten Eindruck nach durch einen spitzen, scharfen Gegenstand, vermutlich ein Messer, sagt der Sprecher. Die Mutter kam schwer verletzt ins Krankenhaus, es bestand jedoch keine Lebensgefahr. Die Polizei fand die verletzte Frau außerhalb des Hauses. Am Nachbarhaus gab es Blutspuren. Möglicherweise stammen sie von der Frau. Es müsse nun ausgewertet werden, von wem das Blut stamme und wie es im Zusammenhang mit der Tat einzuordnen sei, sagte der Sprecher. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die Frau und die beiden Jugendlichen zum Tatzeitpunkt alleine im Haus. Zum Vater der Kinder machte die Polizei keine Angaben. Unter Tatverdacht steht der Bruder des Mädchens: Der 17-Jährige wurde am Freitag kurz nach der Tat "in Tatortnähe" vorläufig festgenommen, sagte der Polizeisprecher. Wie es mit ihm weitergehen sollte, war zunächst unklar.
Die genauen Umstände sind noch unklar
Was genau in dem Haus passierte, ob es lauten Streit gab, ob Mutter oder Tochter zuerst attackiert wurden, ob der Sohn fliehen wollte oder sich bereitwillig festnehmen ließ - das blieb zunächst ebenso im Dunkeln wie ein mögliches Motiv. Man stehe noch am Anfang der Ermittlungen, sagte der Sprecher.
Polizei sperrt Tatort ab
Auch am Nachmittag arbeiteten noch Expertinnen und Experten der Spurensicherung in ihren weißen Monturen in der Doppelhaushälfte, zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Zudem sichteten sie mögliche Blutspuren außerhalb des Hauses - und auch im Bereich des Nachbarhauses. Was es damit auf sich haben könnte, blieb zunächst unklar. Der Tatort und die Straße davor waren abgesperrt. Nachbarn aus den angrenzenden Häusern waren keine zu sehen. Nur vereinzelt liefen Menschen vorbei. Weisendorf hat gerade einmal 6.800 Einwohnerinnen und Einwohner. Am Nachmittag stand eine Kerze nahe dem Tatort - eine schwarze Schleife war darum gebunden und eine rote Rose daran befestigt.