Drogen, Geldwäsche, Aufenthaltsgesetz: Vor allem viel Kokain-Schmuggel: Jahresbilanz 2022 der Allgäuer Grenzpolizeidienststellen

1. März 2023 16:22 Uhr von Redaktion all-in.de
Polizeikontrolle (Symbolbild)
Die Grenzpolizeidienststellen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West haben Bilanz gezogen. Es gab im Jahr 2022 etliche Einsätze und erfolgreiche Fahndungen.
IMAGO / ZUMA Wire

Die Allgäuer Grenzpolizei hat für das Jahr 2022 Bilanz gezogen. Fest steht: Es war viel los. Vor allem im Bereich Drogenschmuggel.

Zu den Grenzdienststellen gehören die Grenzpolizeiinspektion Lindau, die Grenzpolizeistation Pfronten und die Grenzpolizeigruppe Memmingen. Alleine im letzten Jahr stellten die Beamten rund 142 Kilogramm Drogen sicher, davon insgesamt 136 Kilogramm bei acht großen Funden. Die Drogen haben Schmuggler meist in sogenannten Schmugglerverstecken in Fahrzeugen versteckt. Sie waren laut Polizeibericht hauptsächlich nicht für den deutschen Markt bestimmt. 

Geldwäsche und Kfz-Schieber

12 Verfahrern haben die Grenzpolizisten im letzten Jahr allein wegen des Verdachts auf Geldwäsche eingeleitet. Insgesamt haben die Beamten 325.500 Euro und 40.000 Schweizer Franken Bargeld und ein Kilogramm Gold sichergestellt. Die Verstecke für das Geld in diversen Fahrzeugen sind meist sehr aufwändig. Trotzdem ist die Grenzpolizei offenbar häufig erfolgreich. 11 Fälle von Kfz-Verschiebung haben die Beamten ermittelt und 269 gefälschte Dokumente sichergestellt.

Flughafen Memmingen: 1.000 Verstöße gegen Aufenthaltsgesetz in einem Jahr

Eine Sonderstellung unter den Dienststellen kommt der Grenzpolizeigruppe Memmingen am Flughafen Memmingen (Allgäu Airpot) zu. Sie übernimmt unter anderem die Ein- und Ausreisekontrollen bei den "Non-Schengen"-Flügen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie hat das Flugaufkommen im letzten Jahr wieder einen Höchststand erreicht. Insgesamt reisten fast zwei Millionen Passagiere über den Flughafen Memmingen. Über 60 Prozent davon stammten aus "Non-Schengen"-Staaten und werden daher gesondert kontrolliert. Am Flughafen Memmingen flogen etwa 1.000 Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz auf. Die Grenzpolizei hat nach eigenen Angaben über 300 Passagiere zurückgewiesen. Die Einreisevoraussetzungen waren nicht erfüllt. Außerdem gab es 17 Fälle von Verstößen gegen das Waffengesetz, 25 Urkundendelikte und vier Drogenfunde, dazu rund 2.700 Fahndungsnotierungen.

Erfolgreiche Schleierfahndung

Polizeivizepräsident Dr. Dominikus Stadler in einer Pressemitteilung zur Jahresbilanz: "Seit Oktober letzten Jahres verstärkten die Grenzpolizeidienststellen auch im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West zur Bekämpfung der illegalen Migration die stationären Grenzkontrollen und die Schleierfahndung im grenznahen Bereich. Dabei stellten die Beamten zahlreiche Fälle der illegalen Einreise und der Schleusung fest. Dass die Fahnder daneben auch noch durch eigeninitiative Kontrollen Aufgriffe im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität und der Geldwäsche erzielten, ist ein großer Erfolg."

Fast 100.000 Euro Bargeld und ein Kilo Gold im Auto: Die größten Funde der Grenzpolizei 2023

"Die Kolleginnen und Kollegen der Grenzpolizei leisten jeden Tag eine wichtige Arbeit zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Von der Feststellung von über 2.700 Fahndungsnotierung alleine am Flughafen Memmingen bis hin zum Aufgriff von Betäubungsmitteln im dreistelligen Kilogrammbereich mit Bezug zur organisierten Kriminalität, tragen die Fahnderinnen und Fahnder einen wesentlichen Teil zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bei", so Dr. Stadler. 

VG WORT Zahlpixel