Vollgelaufene Keller und Tiefgaragen sowie ein Bach, der drohte über das Ufer zu treten: Die Feuerwehr in Dornbirn (Vorarlberg) war am Sonntagabend im Dauereinsatz. Aufgrund von Sturmschäden wurden die Brandbekämpfer innerhalb kürzester Zeit gleich vier Mal alarmiert, weil Hausbesitzer Wasser im Keller hatten. Außerdem konnte ein Baum dem Sturm nicht standhalten und stürzte auf eine Straße. Wenige Minuten später mussten die Einsatzkräfte eine Tiefgarage ansteuern, die unter Wasser stand. Und auch für einen Bach war es einfach zu viel Wasser, das da in kürzester Zeit vom Himmel fiel. Er drohte über die Ufer zu treten.
Auch die örtliche Kanalisation kam teilweise nicht mit den Wassermassen klar, so dass sich auf einer Straße in Dornbirn große Wassermassen ansammelten. An einer anderen Stelle drohte Wasser in ein Haus einzudringen, an einem anderen Gebäude strömte Wasser von einem Schacht in das Haus.
Familien müssen in Baden-Württemberg aus ihren Häusern gerettet werden
Ins Chaos stürzte das Unwetter auch den Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Durch Starkregen seien in Balingen Bäche über die Ufer getreten und Straßen überflutet worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Die Feuerwehr war an 80 Stellen im Einsatz. Mehrere Familien hätten in Balingen nicht mehr ihre Häuser verlassen können, weil das Wasser sie eingeschlossen hatte. Sie seien in obere Stockwerke geflüchtet. Teilweise hätten sie dort ausgeharrt, teilweise seien sie mit Leitern aus den Häusern gerettet worden, schilderte Florian Rebholz, Kommandant der örtlichen Feuerwehr der Frankfurter Allgemeinen.
Keine Meldungen zu Sach- oder Personenschäden im Allgäu
Und wie war die Lage im Allgäu? Schließlich donnerte es dort am Sonntag immer wieder und regnete zum Teil heftig. Doch Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, gibt Entwarnung: "Uns liegen keine Meldungen über Schäden vor", so Stabik auf Anfrage von all-in.de. "Weder zu Sach- noch zu Personenschäden."
Allerdings unterschätzten einige Autofahrer auf der A7, A8 und A96 den heftigen Regen. Sie waren für die Wetterverhältnisse zu schnell unterwegs und gerieten deshalb ins Schleudern, berichtet die Polizei. Dabei entstand ein Gesamtschaden von fast 200.000 Euro.
Auto schleudert bei Dettingen von der A7 - dreiköpfige Familie wird leicht verletzt
So wurde am frühen Sonntagabend einem 34-jährigen Autofahrer Aquaplaning auf der A7 zum Verhängnis. Der Mann war mit seiner Ehefrau und seiner einjährigen Tochter in Richtung Kassel unterwegs, als er kurz vor der Anschlussstelle Dettingen die Kontrolle über sein Auto verlor und von der Fahrbahn schleuderte. Das Auto durchbrach zunächst einen Wildschutzzaun, schleuderte dann gegen ein Böschung und kam schließlich in einer Hecke, etwa 100 Meter neben der Autobahn, zum Stehen. Die Familie wurde mit leichten Verletzungen ins Klinikum Memmingen gebracht. Ein Abschleppunternehmen musste das Auto bergen. An ihm entstand ein Schaden von etwa 20.000 Euro. Die Polizei ermittelt nun gegen den 34-Jährigen wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Teures Auto kracht bei Burgau gegen Betonleitwand - 100.000 Euro Schaden
Glimpflich lief dagegen der Unfall einer 34-Jährigen auf der A96 bei Weißensberg (Landkreis Lindau) ab. Sie landete mit ihrem Auto ebenfalls im Grünstreifen. Sie blieb unverletzt. Auch an ihrem Auto entstand kein Schaden. Nicht so viel Glück hatte ein 49-jähriger Autofahrer auf der A8 bei Burgau (Landkreis Günzburg). Laut Polizei touchierte sein Auto zunächst die mittlere Betongleitwand und schleuderte anschließend frontal in die rechte Leitplanke. Dabei wurde sein teures Auto rundherum beschädigt, so dass es nur noch Schrott ist. Die Verkehrspolizei Günzburg geht von einem Schaden von stolzen 100.000 Euro aus. Weil der Fahrer über Schmerzen in der Brust klagte, wurde er zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Auto überschlägt sich bei Günzburg im Grünstreifen - 60.000 Euro Schaden
Kurz nach Mitternacht krachte es erneut auf der A8, dieses Mal auf Höhe Günzburg. Ein 57-jähriger Autofahrer verlor bei starkem Regen die Kontrolle über sein Fahrzeug, schleuderte quer über die Fahrbahn in einen Grünstreifen, wo sich sein Auto überschlug und anschließend zurück auf die Fahrbahn rollte. Auch an diesem teuren Auto entstand Totalschaden. Die Polizei schätzt ihn auf 60.000 Euro. Weil der Fahrer anschließend über Schmerzen am Rücken klagte, wurde auch er zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Bereits am Freitag war ein starkes Unwetter über das Allgäu gezogen, das ebenfalls einigen Autofahrern zum Verhängnis geworden war. Auf der A7 bei Mindelheim und der A8 bei Günzburg kam es zu mehreren Verkehrsunfällen aufgrund von Aquaplaning. In Mindelheim schlug außerdem ein Blitz in einen Holzstadel ein, in Türkheim war ein Einfamilienhaus betroffen. Dort schlug ein Blitz in den Kamin des Neubaus ein.