Startseite
Icon Pfeil nach unten
Blaulicht
Icon Pfeil nach unten

Heftige Ausschreitungen bei Corona-Demos in Ravensburg und Friedrichshafen

Stimmung wird aggressiver

Heftige Ausschreitungen bei Corona-Demos in Ravensburg und Friedrichshafen

    • |
    • |
    Die traurige Bilanz der Demonstrationen in Ravensburg umfasst mehrere Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf Polizisten. (Symbolbild)
    Die traurige Bilanz der Demonstrationen in Ravensburg umfasst mehrere Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf Polizisten. (Symbolbild) Foto: Benjamin Liss

    Am Montagabend kam es in Ravensburg und Friedrichshafen zu teilweise schweren Ausschreitungen bei Corona-Demos. Die Stimmung war provokant und aggressiv, es kam zu Übergriffen auf Polizisten und mehreren Sachbeschädigungen.

    Demonstranten teilweise vermummt

    Trotz eines Versammlungsverbots, das bis Ende Januar gilt, sammelten sich in Ravensburg am Abend zunächst erst kleinere Personengruppen. Hunderte Demonstranten blockierten für eine halbe Stunde die Schussenstraße. Unter den Teilnehmern waren teils vermummte und mit Helmen ausgestattete Personen. Nach der Räumung durch Polizeibeamte, die von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums und der Reiterstaffel unterstützt wurden, verteilten sich die Demonstranten in der Innenstadt. Dort beschädigten sie ein Polizeifahrzeug. 

    45-Jähriger stachelt Menge an

    Fast zeitgleich bildeten sich zwei größere Personengruppen, die sich in die Innenstadt begaben. Unbekannte zündeten im Stadtgebiet Feuerwerk und Böller. Polizeikräfte konnten etwa 200 Demonstranten im Bereich des Hirschgrabens festsetzen. Ein Unbekannter warf eine Mülltonne auf einen Beamten und verletzte diesen leicht. Zeitgleich beleidigte ein 45-Jähriger mehrere Polizeibeamte und animierte die Menge, durch die Polizeikette zu brechen. Die Beamten konnten trotz des Einsatzes von Schlagstöcken und Pfefferspray die Menge nicht aufhalten, der Gartenzaun eines Anwohners wurde beschädigt. Eine Demonstrantin musste wegen einer Panikattacke medizinisch versorgt werden. Der betrunkene 45-jährige Mann sollte daraufhin festgenommen werden, wogegen er sich heftig wehrte. Er muss sich nun wegen Beleidigung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

    Angriff auf Unbeteiligten

    Mehrere Personen attackierten das Fahrzeug eines unbeteiligten Verkehrsteilnehmers, der wegen der Ansammlung anhalten musste, mit Schlägen und Tritten. Die Polizei filmte den Aufzug, um die Teilnehmer zu identifizieren und anzuzeigen. Im Rahmen des Polizeieinsatzes konnten bereits die Personalien etlicher Personen erfasst werden, die Betroffenen erwartet nun ein Bußgeld von 250 bis zu 500 Euro.

    700 Demonstranten in Friedrichshafen

    In Friedrichshafen versammelten sich am Abend bis zu 700 Personen, die sich zu einem Demonstrationszug formierten und Sprechchöre skandierten. Die Menge bewegte sich dabei in einem Zickzackkurs durch die Innenstadt. Es kam dabei zeitweise zu Verkehrsbehinderungen. Anweisungen der Polizei leisteten die Demonstranten keine Folge. Im weiteren Verlauf griff ein 34-Jähriger einen Polizeibeamten an. Er und der 58-jährige mutmaßliche Versammlungsleiter wurden von der Polizei vorläufig festgenommen. Beide erwartet nun eine Strafanzeige.

    "Lichterspaziergänge" verliefen friedlich

    In den übrigen Städten und Gemeinden des Polizeipräsidiums Ravensburg versammelten sich ebenfalls mehrere Personen zu sogenannten Spaziergängen, die jedoch überwiegend friedlich verliefen. Ein 59-Jähriger muss mit einer Strafanzeige rechnen, weil er in Wangen eine Versammlung mit etwa 300 Teilnehmern geleitet haben soll. Während in Überlingen und Sigmaringen mit jeweils rund 350 und in Leutkirch mit etwa 300 Personen sogenannte Lichterspaziergänge stattfanden, waren in den Städten Bad Wurzach, Isny, Frickingen, Uhldingen, Markdorf und Bad Saulgau weit weniger Personen auf den Straßen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden