Ein Skitourengeher ist am Donnerstagnachmittag im Kaunertal von einer Lawine verschüttet worden. Nach Angaben der Landespolizei Tirol war der 41-jährige Mann aus Polen mit einem Landsmann von Kaunertal auf den Glockturm unterwegs. Nachdem die beiden Alpinisten gegen 15 Uhr den "Gratsattel" erreicht hatten, beschlossen sie auf eine Gipfelbesteigung zu verzichten. Stattdessen fuhren die beiden Tourengeher in Richtung Süden ab.
Skitourengeher lösten Lawine am Glockturm vermutlich selbst aus
Während der Abfahrt befuhren die Bergsteiger einen ca. 40 Grad steilen Hang. Dieser war mit Felsen durchsetzt. Während der Abfahrt habe der 41-jährige Skitourengeher dann vermutlich eine Lawine ausgelöst. Während sich der vorausfahrende 47-Jährige aus der Lawine retten konnte, wurde der hinter ihm fahrende Skitourengeher von den Schneemassen erfasst und über die gesamte Länge mitgerissen. Da der ältere Bergsteiger seinen Kameraden nicht sofort finden konnte, setzte er einen Notruf ab.
Glockturm: Verschütteter Skitourengeher in kritischem Zustand
Die Besatzung eines Rettungshubschraubers konnte den vermissten Skitourengeher bereits im Anflug lokalisieren und sofort bergen. Der 41-Jährige wurde durch die Lawine allerdings so schwer verletzt, dass er unter laufender Reanimation ins Krankenhaus in Zams gebracht wurde. Von dort aus sei der Mann dann in kritischem Zustand in die Universitätsklinik nach Innsbruck gebracht worden, so die Landespolizei Tirol weiter. Der 47-jährige Skitourengeher wurde bei dem Bergunglück ebenfalls verletzt.
Das ist der Glockturm in Tirol
Beim Glockturm handelt es sich um einen 3.353 Meter hohen Berg in den Ötztaler Alpen in Tirol. Der Berg fällt nach Nordwesten, Westen und Südwesten steil ab. Von der Kaunertaler Gletscherstraße ist der Glockturm gut erreichbar und ist deswegen bei Bergwanderern sehr beliebt. In den Wintermonaten wird der Gipfel auch von vielen Skitourengehern bestiegen. In der kalten Jahreszeit verläuft der Aufstieg normalerweise über das Riffl- oder Krummpgampental. Der Gipfel kann über die Westwand auch von Sportkletterern bestiegen werden. Hierfür sind allerdings 18 Seillängen nötig.