In Fernreisebus bei Lindau gefasst: Unterallgäuer Asylbewerber arbeitet in Portugal und kassiert Sozialleistungen in Deutschland

19. November 2023 17:06 Uhr von Redaktion all-in.de
Zwei Männer hat die Lindauer Bundespolizei am Mittwoch beim Grenzübergang auf der A96 in einem Fernreisebus festgenommen.
Bundespolizei

Wegen Sozialleistungsbetrugs, illegaler Einreise und falscher Ausweise muss sich ein Mann aus Pakistan verantworten. Der Asylbewerber ging der Bundespolizei in einem Fernreisebus nahe Lindau ins Netz.

Einiges auf dem Kerbholz hat offenbar ein 26-jähriger Pakistaner, den die Lindauer Bundespolizei am Mittwoch in einem Fernreisebus am Grenzübergang Hörbranz auf der A96 bei Lindau überprüfte. Laut Bundespolizei hatte der Mann nicht nur einen gefälschten Ausweis dabei. Er wollte auch illegal nach Deutschland einreisen, wo er sich in der Vergangenheit wohl Sozialleistungen ergaunert hatte. Außerdem führte er offenbar die deutschen Ausländerbehörden an der Nase herum.

 Asylbewerber: Arbeiten in Portugal - Sozialleistungen in Deutschland

Als die Bundespolizisten den Mann kontrollierten, wies er sich mit seinem Reisepass und einer portugiesischen Aufenthaltserlaubnis aus. Bei seiner Durchsuchung fanden die Bundespolizisten jedoch einen gefälschten pakistanischen Ausweis. Als sie seine Fingerabdrücke überprüften, fanden die Beamten heraus, dass der 26-jährige Pakistaner unter anderen Personalien als geduldeter Ausländer in Deutschland registriert ist.

Der Migrant erzählte den Beamten, dass er bereits wenige Monate, nachdem er 2013 einen Asylantrag gestellt hatte, begonnen habe, zwischen Portugal und Deutschland zu pendeln. Während er später im Süden arbeitete, kassierte er in der Bundesrepublik weiterhin Sozialleistungen. 

Mann kann wegen "fehlender Reisedokumente" nicht abgeschoben werden - Urlaub in Pakistan

Schon im Jahr 2018 hatten die Behörden den Asylantrag des Pakistaners abgelehnt. Der Mann hätte anschließend ausreisen müssen. Doch die Behörden konnten ihn nicht abschieben, weil er keine Reisedokumente hatte. Seinen Reisepass, der im Jahr 2020 ausgestellt worden war, hatte er den deutschen Ausländerbehörden bisher vorenthalten. Zwischenzeitlich war der Mann jedoch nach Pakistan ausgereist, berichtet die Bundespolizei. Seit September ist der 26-Jährige übrigens mit Wohnsitz im Unterallgäu gemeldet. 

Die Bundespolizisten nahmen alle Reisedokumente des Migranten in Verwahrung und zeigten ihn wegen Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen, versuchter unerlaubter Einreise sowie Verdachts des Sozialleistungsbetrugs an. Die zuständige Ausländerbehörde muss nun über den weiteren Verbleib des Pakistaners in Deutschland entscheiden. 

Mann wird seit vier Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung gesucht

Frühzeitig zu Ende war die Fahrt mit dem Fernreisebus (Rom-Frankfurt am Main) auch für einen Portugiesen, der per Haftbefehl gesucht wurde. Als die Polizisten den Mann genauer unter die Lupe nahmen, stellten sie fest, dass gegen den 45-Jährigen schon seit über vier Jahren ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Stuttgart vorlag. Wegen gefährlicher Körperverletzung musste der Gesuchte noch eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren verbüßen. Die Polizisten fanden im Rucksack des Mannes außerdem eine kleine Menge Marihuana, die sie beschlagnahmten. Der Portugiese erhielt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Bundespolizisten lieferten ihn am Abend ins Gefängnis Kempten ein.

 

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