Festnahme: Familienschleusung aus der Türkei endet auf Supermarktparkplatz in Lindau

15. Januar 2019 15:29 Uhr von Holger Mock
Festnahme auf Lindauer Supermarkt-Parkplatz: Mutmaßliches Schleuserfahrzeug.
Festnahme auf Lindauer Supermarkt-Parkplatz: Mutmaßliches Schleuserfahrzeug.
Bundespolizei

Grenzpolizisten haben am Sonntagabend einen mutmaßlichen Schleuser auf einem Supermarktparkplatz in Lindau festgenommen. Der Afghane soll laut Polizeimeldung zwei türkische Familien (drei Erwachsene und zehn Kinder) illegal nach Deutschland gebracht haben. Zunächst hatten die Beamten einen verdächtigen Pkw mit schweizerischer Zulassung auf dem Parkplatz kontrolliert. Der Fahrer und sein türkischer Beifahrer konnten keine Papiere vorweisen, der schweizerische Aufenthaltstitel des Fahrers war abgelaufen. Daher nahmen die Beamten beide Männer vorläufig fest. Der türkische Beifahrer gab an, dass er und seine gesamte Familie nach Deutschland geschleust worden seien und sie nun auf dem Supermarktparkplatz auf ihn warteten. Die Grenzpolizisten entdeckten daraufhin auf dem Parkplatz die Ehefrau (34) mit drei Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren und ein Kleinkind sowie eine weitere türkische Frau (28) mit fünf Kindern zwischen vier und dreizehn Jahren und einem Kleinkind. Alle Personen besaßen lediglich türkische Ausweise, aber keine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Ebenfalls in der Nähe hat die Bundespolizei dann noch einen Cousin des türkischen Familienvaters aufgegriffen. Der in Deutschland wohnhafte 38-Jährige sollte die Geschleusten offenbar abholen. Beide Familien sind jetzt in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht. Die drei Erwachsenen sind wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts angezeigt worden. Gegen den afghanischen Fahrer ermittelt die Bundespolizei wegen Einschleusens von Ausländern. Die Beamten schoben ihn nach Zahlung einer Sicherheitsleistung in die Schweiz ab.